Archiv
Die Belegschaft des Empfertshausener Werks der Filzfabrik Fulda sind im Warnstreik und kämpfen für mehr Lohn - Fotos: privat

EMPFERTSHAUSEN Alle Mitarbeiter im Ausstand

Warnstreik beim Thüringer Werk der Filzfabrik Fulda für Tarifvertrag

07.12.18 - Seit Freitagmorgen sind alle 35 Mitarbeiter der Filzfabrik Fulda im Werk Empfertshauen in Warnstreik getreten. Das bestätigte auf O|N-Anfrage Thomas Steinhäuser, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Suhl-Sonneberg. Das Unternehmen (vormals LaurinTec) gehört zur Wirth Gruppe Fulda. Hier werden Filze und technische Textilien hergestellt. Vorwurf der Gewerkschaft an die Firmenleitung: Seit der Ansiedlung des Betriebes im thüringischen Empfertshausen gibt es unterschiedliche Arbeits- und Einkommensbedingungen zwischen den Beschäftigten, die einst aus Fulda nach Empfertshausen kamen und denen, die später im Wartburgkreis neu eingestellt wurden. Die Mehrzahl der Beschäftigten hat sich deshalb gewerkschaftlich organisiert und strebt mit der IG Metall Suhl-Sonneberg Tarifbindung an. "Der Aussstand aller Anwesenden ist ein klares Signal an die Unterrnehmensleitung, so schnell wie möglich an den Verhandlungstisch zurückzukehren", so Steinhäuser.

Verhandlungsführer Thomas Steinhäuser bei der Streikansprache.

Am 9. November 2018 hatte im Betrieb eine erste Tarifverhandlung zwischen dem Arbeitgeber und der IG Metall Suhl-Sonneberg stattgefunden, die allerdings ohne Ergebnis geendet war. Seitdem verweigere sich der Arbeitgeber der Fortsetzung der Verhandlungen. Für einige Beschäftigte in der Filzfabrik Fulda in Empfertshausen stehe eine Lohnerhöhung schon fest. Sie erhielten durch die Steigerung des gesetzlichen Mindestlohnes am 1. Januar mehr Geld. Die meisten Beschäftigten bekämen aber weder Urlaubs- noch Weihnachtsgeld. Zudem hätten viele Beschäftigte nur 24 Arbeitstage Urlaub im Jahr. Die Beschäftigten wollten keinen Bestandsschutz auf Niedriglöhne akzeptieren.

"Wir wollen mit dem Arbeitgeber einen belastbaren Tarifanspruch auf bessere Einkommen und eine Anhebung des Urlaubsanspruches vereinbaren. Nicht zuletzt auch angesichts der Situation am Arbeitsmarkt muss der Arbeitgeber begreifen, dass es in Thüringen den einstigen Überhang an gut ausgebildeten Menschen nicht mehr gibt. Bei einer Arbeitslosigkeit von 3,5 Prozent im Wartburgkreis im Oktober 2018 braucht der Betrieb ein besseres Arbeitsplatzangebot, wenn freie Stelle nachbesetzt werden sollen", erklärt Thomas Steinhäuser als Verhandlungsführer der IG Metall.

Ziel der Verhandlungen ist laut IG-Metall die Heranführung der betrieblichen Arbeits- und Einkommensbedingungen an die Regelungen aus den Tarifverträgen der Textilindustrie Ost. Das niedrigste Entgelt der Entgeltgruppe 1 gemäß Tarifvertrag Ost beträgt 10,18 Euro je Stunde. Im gleichen Betrieb am Standort Fulda beträgt der niedrigste Lohn 12,67 Euro je Stunde. Nach Tarifvertrag werden 30 Arbeitstage Urlaub gewährt. Zudem sind für die Textilindustrie Ost 60 Prozent einer Monatsvergütung als Sonderzahlung im November eines Jahres plus 575 Euro brutto als zusätzliches Urlaubsgeld mit dem Urlaub zu gewähren. Der Warnstreik soll heute bis 14 Uhr vor dem Werkstor in Empfertshausen fortgesetzt werden.

Wir haben für die Wirth-Firmenleitung deren Geschäftsführer Martin Schäfer um ein Statement zum Warnstreik gebeten und werden seine Sicht auf den Tarifstreit hier ergänzen, sobald seine Aussage vorliegt. (pm/Carla Ihle-Becker)+++


Über Osthessen News

Kontakt
Impressum

Apps

Osthessen News IOS
Osthessen News Android
Osthessen Blitzer IOS
Osthessen Blitzer Android

Mediadaten

Werbung
IVW Daten


Service

Blitzer / Verkehrsmeldungen Stellenangebote
Gastro
Mittagstisch
Veranstaltungskalender
Wetter Vorhersage

Social Media

Facebook
Twitter
Instagram

Nachrichten aus

Fulda
Hersfeld Rotenburg
Main Kinzig
Vogelsberg
Rhön