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Ellen Herrmann (50) absolviert derzeit eine Ausbildung zur Altenpflegefachkraft im DRK Seniorenzentrum in Friedewald. - Fotos: DRK Seniorenzentrum / Stefanie Harth

FRIEDEWALD Zehn Jahre DRK Seniorenzentrum (1)

Mit 50 voll durchstarten: Ellen Herrmann will Altenpflegefachkraft werden

26.03.19 - Ellen Herrmann gehört noch längst nicht zum „alten Eisen“: Im Alter von 50 Jahren startet die Heringerin voll durch. Die dreifache Mutter absolviert derzeit eine Ausbildung zur Altenpflegefachkraft im DRK Seniorenzentrum „Am Schloss“ in Friedewald. Ein unbekanntes Gesicht ist sie dort nicht: seit 2011 ist sie im Haus als Pflegehelferin tätig gewesen.

Im Alter von 50 Jahren startet die Heringerin voll durch.

„In der Seniorenpflege zu arbeiten, ist mein Traumjob“, sagt die angehende Altenpflegefachkraft, während sie routinemäßig bei einer älteren Dame den Blutdruck kontrolliert. Liebevoll tätschelt Ellen Herrmann der Seniorin die Hand. „Alles gut, Frau Löffler? Schauen Sie mal aus dem Fenster. Heute belohnt uns der Wettergott mit strahlendem Sonnenschein…“ Für Ellen Herrmann ist ihr Beruf eine echte Herzensangelegenheit.

„Meine Oma ist vor einer gefühlten Ewigkeit im Krankenhaus nicht so toll behandelt worden. Ich wollte und will es besser machen“, berichtet die Auszubildende, die rund 30 Jahre lang als Pflegehelferin in diversen Einrichtungen tätig war. „Als Mutter dreier Kinder blieb mir nie die Zeit für eine anspruchsvolle Ausbildung. Jetzt, da alle aus dem Gröbsten heraus sind, kann ich guten Gewissens einen beruflichen Aufstieg wagen.“

Sowohl ihre Familie als auch die Einrichtungsleitung und ihre Kollegen haben Ellen Herrmann motiviert und ermutigt, noch einmal die Schulbank zu drücken. „Meine Kollegen haben gesagt: ‚das trauen wir dir zu‘.“ Das „Wegebau“-Programm der Agentur für Arbeit, mit dem die Weiterbildung von älteren und gering qualifizierten Beschäftigten im Betrieb gefördert wird, hat der Osthessin die Chance eröffnet, ihre Kenntnisse und Fähigkeiten auszubauen und ihre soziale Sicherung zu verbessern.

Eine Win-win-Situation für Arbeitnehmerin und Arbeitgeber. „Es ist wunderbar, dass wir in unserem Haus Mitarbeiter haben, die gerne ihren Job verrichten, hochgeschätzt sind und sich fachlich weiterbilden wollen“, bekräftigt Einrichtungsleiterin Cornelia Grimm.

An zwei Tagen in der Woche besucht Ellen Herrmann gemeinsam mit den anderen Auszubildenden des DRK Seniorenzentrums den theoretischen Unterricht in der Altenpflegeschule in Bad Hersfeld. Beim Transfer der theoretischen Kenntnisse in die Praxis stehen den Azubis speziell ausgebildete Praxisanleiter zur Seite. Zukünftig wird eine Kooperation mit dem DRK BBZ MediCampus in Petersberg angestrebt. „Peu à peu bekomme ich immer mehr Verantwortung übertragen – das spornt mich an“, meint die Heringerin.

Die körperlich anstrengende Tätigkeit, die einher mit psychischen Belastungen geht, nimmt die angehende Altenpflegefachkraft in Kauf. „Die Bewohner bringen uns so viel Liebe und Dankbarkeit entgegen. Und wenn es nur ein Lächeln ist, weil sie nicht mehr reden können. Das treibt mich an“, sagt die 50-Jährige, die verinnerlicht und akzeptiert hat, dass der Tod zum Leben dazu gehört.

OSTHESSEN|NEWS hat das DRK Seniorenzentrum „Am Schloss“ in Friedewald, das dieses Jahr sein zehnjähriges Bestehen feiert, besucht und die Menschen, die das Haus als Lebens- oder Berufsort begreifen, begleitet. In den nächsten Wochen gewähren wir Ihnen weitere Einblicke in die Einrichtung. Infos: https://www.seniorenzentrum-friedewald.de/. (Stefanie Harth) +++

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