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"Nierentransplantation" war das Thema von Prof. Dr. Marion Haubitz. - Knut Apel

FULDA Vorträge und Info-Stand schaffen Klarheit

Nierenwoche am Klinikum eröffnet: Erkrankung und Behandlungsmöglichkeiten

24.03.19 - Im Rahmen der 21. bundesweit stattfindenden Nierenwoche wurden am Samstag im Klinikum Fulda diese Woche eröffnet. Mit Vorträgen der Ärzte des "Kuratorium für Dialyse und Nierentransplantation" (KfH) Fulda wurde die Aufklärungswoche über Nieren gestartet. In den vier Vorträgen wurden mögliche Krankheitsverläufe, Behandlungsmöglichkeiten und Erfahrungsberichte von erkrankten und behandelten Patienten besprochen. Im Anschluss stellte der erste Vorsitzende der "Selbsthilfe Nieren Osthessen e.V" seinen Verein vor, ehe zum Ende noch von behandelten Patienten ihre Erfahrungen geschildert wurden.

Dr. Martin Wagner referierte über das Thema "Wenn die Nieren versagen". ...

"Hämodialyse - die klassische Blutwäsche", vorgetragen von Stephanie Graf. ...

Hedwig Greb über "Bauchfelldialyse - Eine Möglichkeit für mehr Selbständigkeit?" ...

Die "Selbsthilfe Niere Osthessen e.V", vorgestellt von Otto Gemming

Nach den Begrüßungsworten von der Klinikleiterin Prof. Dr. Marion Haubitz klärte Dr. Martin Wagner, leitender Arzt des KfH Nierenzentrum Fulda, in seinem Vortrag "Wenn die Nieren versagen" über die möglichen Risiken und Vorbeugemaßnahmen auf. "Um ein Nierenversagen zu verhindern, sollte man zwischen 1,5 bis 2 Liter Wasser täglich trinken, beim Essen auf eine salzärmere Kost umsteigen und oder sich der mediterrane Küche zuwenden."

Im Anschluss referierte Dr. Stephanie Graf über das Thema "Die klassische Blutwäsche". Diese Behandlungsmöglichkeit übernehme die natürliche Funktion einer gesunden Niere und spülte dank technischer Hilfe die angesammelten Giftstoffe aus den Körper des Patienten heraus. "Bei der sogenannten Hämodialyse wird dem Patienten meist am Oberarm ein Ausgang und ein Eingang für das Blut gelegt. Die rote Flüssigkeit, welche den Körper verlässt, wird außerhalb des Körpers durch das Dialysegerät von allen negativen Stoffen gereinigt, bevor das gereinigte Blut zurück in den Körper geleitet wird." Regelmäßigkeit sei dabei von entscheidender Bedeutung. "Künstliche Nieren arbeiten nicht vierundzwanzig Stunden sieben Tage die Woche wie eine natürliche", ist die einfache Erklärung dazu von Dr. Graf.

Im Vortrag "Bauchfelldialyse - eine Möglichkeit für mehr Selbständigkeit?" von Hedwig Greb wurde eine Alternative der Behandlung des Dialyseverfahrens vorgestellt. "Bei der sogenannten Bauchfelldialyse findet die Entgiftung des Körpers über den Bauch statt. Im sogenannten Bauchfell, welches sich direkt hinter der Bauchwand befindet und alle menschlichen Organe umschließt, wird ein Katheter eingelassen. Mit einer speziellen Flüssigkeit wird das gut durchblutete Bauchfell gefüllt. Da es beim Nierenversagen zu einer Ansammlung von Stoffwechselprodukten im Blut kommt, treten diese Stoffe aus den kleinen Blutgefäßen in die Spüllösung über. Anschließend wird die Spüllösung abgelassen und durch eine neu ersetzt. Das Blut wird im Gegensatz zur vorherigen vorgestellten Methode nicht außerhalb des Körpers gereinigt, sondern mit der Unterstützung der Flüssigkeit innerhalb des Körpers. Nach jahrelanger Behandlung kann jedoch ein Wechsel zur Hämodialyse nötig werden. Die Restfunktionen der angeschlagenen Nieren bleiben bei dieser Art der Behandlung noch vorhanden."

Bericht über das Leben mit beinahe täglichen Hämodialyse von Matthias Baumgartl ...

Über das Leben mit drei Nieren berichtete Roland Rübsam.

Von links: Prof. Dr. Marion Haubitz, Dr. Martin Wagner, Hedwig Greb, Otto Gemming, ...

Die mögliche Nierentransplantation stellte Prof. Dr. Marion Haubitz vor. Entgegen vieler Vorstellungen würden bei einer Transplantation der Nieren die alten Verkümmerten nicht entnommen werden. "Die neue Funktionstüchtige wird am Unterbauch platziert, wo sie ungehindert ihre Arbeit aufnehmen kann. Bei dieser Methode braucht es keine zeitaufwendigen Dialysen. Regelmäßige Besuche beim Arzt sind dennoch von Nöten, da das Immunsystem des Patienten beabsichtigt geschwächt wird, damit der eigene Körper die neue Niere nicht abstößt. Es ist dem Betroffenen dennoch möglich ein ganz normales Leben zu führen." Ein berühmtes Beispiel ist dafür etwa der ehemalige Bundesligaprofi Ivan Klasni.

Hämodialysegerät

"Wir sind Betroffene, die Betroffenen helfen" - mit diesen Worten kündigte Otto Gemming, erster Vorsitzender der "Selbsthilfe Nieren Osthessen", die Tätigkeit seines Vereins an. "Die Selbsthilfegruppe bietet Vorträge an und leistet Aufklärungsarbeit. Das aktive Vereinsleben soll zudem den betroffenen Menschen - seien es Erkrankte oder Ehepartner - den Spaß am Leben erhalten. Im Anschluss berichteten Matthias Baumgartl, er nutzt die Hämodialyse, und Roland Rübsam, er hat eine dritte Niere, über ihr Erfahrungen mit den neuen Lebensumständen. Ihren Erfahrungen nach hat sie die jeweilige Behandlung vor einem frühzeitigen Ableben bewahrt und sie erfreuen sich trotz geringer Einschränkungen eines erfüllenden Alltags.

Wer sich weiter über das Thema informieren möchte, kann sich gerne die nächste Woche über im Klinikum Fulda am aufgebauten Infostand im Eingangsbereich informieren. (Knut Apel) +++


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