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Streifenwagen vor der Bäckerei mit zerstörter Scheibe bei der Tat im Jahr 2018 im Münsterfeld - Archivfotos: O|N

FULDA Handy-Video führt zu neuen Zeugen

Ermittlungen zu erschossenem Flüchtling vom Münsterfeld wieder aufgenommen

26.03.19 - Im Fall des erschossenen Flüchtlings vom Fuldaer Münsterfeld gibt es eine Wendung. Nachdem ein Handy-Video von Zeugen des Vorfalls aufgetaucht ist, werden die Ermittlungen gegen einen Polizisten wieder aufgenommen. Das bestätigte der Pressesprecher der Staatsanwaltschaft Fulda Harry Wilke gegenüber OSTHESSEN|NEWS.

Erst am 5. Februar gab die Staatsanwaltschaft bekannt, dass das Verfahren gegen den Polizisten eingestellt wurde. „Notwehr“ hieß es in der Begründung dafür. Nachdem vergangene Woche ein Handy-Video aufgetaucht ist (wir berichteten), soll es nun jedoch vier weitere Zeugen geben. Laut hessenschau.de soll einer von ihnen sogar Polizei-Anwärter gewesen sein. Bei den Zeugen soll es sich um zwei Männer handeln, die den umstrittenen Polizei-Einsatz aus einem Auto heraus gefilmt und kommentiert haben: "Bruder du bist Bulle". „Sie können kaum glauben, wie heftig sich der junge Mann gegen die Polizisten wehrt. Staunend registrieren sie, dass J. einem Polizisten offenbar auch den Schlagstock entwindet“, heißt es weiter. Viel mehr zeige das Video nicht.

Das Landgericht Fulda

Warum hat sich der Polizei-Anwärter erst jetzt gemeldet?

Neben den beiden Männern sollen noch zwei Frauen im Auto gewesen sein. Laut hessenschau.de konnte die Polizei zu ihnen jedoch noch keinen Kontakt herstellen. Außerdem warte man noch auf die Stellungnahme der Anwältin des erschossenen Flüchtlings. Warum sich der Polizei-Anwärter erst jetzt gemeldet hat, ist unklar. Auch ob ihm rechtliche oder disziplinarische Konsequenzen drohen ist noch nicht bekannt. Sicher ist jedoch, dass er an diesem Morgen nicht im Dienst war.

Rückblick

Der 19-jährige Afghane hatte am frühen Morgen des 13. Aprils 2018 einen Auslieferungsfahrer mit einem Stein am Kopf schwer verletzt und die Scheibe einer Bäckerei eingeschlagen. Anschließend ging er auf die alarmierten Polizisten los und entwendete einem Polizisten einen Schlagstock. Nach mehreren Warnschüssen und der Aufforderung, keine weitere Gewalt anzuwenden, sei der Flüchtling trotzdem erneut auf die Polizisten losgegangen. Anschließend ist er von vier Schüssen aus der Dienstwaffe des beschuldigten Polizeibeamten getroffen worden und infolge des schussbedingt eingetretenen massiven Blutverlustes, verstorben. (Moritz Pappert) +++


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