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Professor Dr. Paul Cullen, Vorsitzender des Vereins "Ärzte für das Leben", referierte am Freitagabend im Fuldaer Kanzlerpalais - Fotos: Jonas Wenzel (Yowe)

FULDA Unsterblichkeit dank Transhumanismus?

Dr. Paul Cullen zu „vom Transhumanismus zur Chimärenbildung“

18.05.19 - Die Überwindung der Leiblichkeit war Thema einer gemeinschaftlichen Veranstaltung der „Aktion Lebensrecht für Alle“ und „Ärzte für das Leben“ am Freitagabend im Kanzlerpalais. Vom Transhumanismus zur Chimärenbildung: Mensch 2.0? Professor Dr. Paul Cullen, Vorsitzender des Vereins „Ärzte für das Leben“ stellte Transhumanisten vor, die nach dem Menschen, der seine weitere Entwicklung selbst in die Hand nimmt und so den Post-Menschen erschafft, vor. In kleinen Schritten, so erklärte er, arbeiteten diese auf das Ziel des perfekten Menschen hin.

Kurzfristige Ziele seien die Verlängerung der Lebenserwartung, die Erhöhung der Intelligenz und die Überwindung der physischen und psychischen Grenzen des Menschen.
Mittelfristig würde angestrebt, eine Verschmelzung von Mensch und Maschine zunächst auf der physikalischen Ebene zu schaffen, um dann in einem nächsten großen Schritt die Verschmelzung des menschlichen Bewusstseins mit der Maschine herzustellen. „Der eigentliche Mensch hätte dann keinen Platz mehr und würde vielleicht noch in einem Reservat geduldet.“

Cornelia Kaminski, zweite stellvertretende Bundesvorsitzende von "Aktion Lebensrecht ...

Nach Erreichung der „Singularität“ („Extropianer“) erfolge dann die Verschmelzung aller Bewusstseine zu einem „Hive-Mind“, ein einzelnes Bewusstsein gäbe es nicht mehr – und damit auch kein individuelles Sterben. Der Mensch sei unsterblich geworden.

Transhumanismus ist nach Dr. Cullens Auffassung keine Wissenschaft, sondern eine Religion, die in der Sprache der Wissenschaft gekleidet ist. „Wenn Sie sich Bücher zu diesem Thema ansehen, werden Sie feststellen, dass die Titel alle mit den Ängsten der Menschen spielen. Gerne werden Wörter wie Endzeit oder Transzendenz verwendet.“ Versprechen nach Unsterblichkeit würden ihr übriges tun.

Ähnlich wie das Streben nach dem ewigen Leben, gab Dr. Cullen zu bedenken, seien auch Chimäre bereits seit frühester Zeit Wunschdenken der Menschheit. Ein bekanntes Beispiel dafür sei der Löwenmensch vom Hohlenstein- Stadel. „Man kann Wesenszüge, Eigenschaften und Fähigkeiten anderer Kreaturen annehmen.“

Laut Berichten britischer Medien hätten Forscher an der Universität von Kalifornien in Berkeley zum ersten Mal Mensch-Schwein-Mischwesen hergestellt. Ziel sei es, menschliches Gewebe im Schwein für die Transplantationsmedizin heranzuzüchten. Cullen bezeichnete diese Versuche als zutiefst beunruhigend. „Diese Forschung stellt das Wesen des Menschen und somit den Urgrund der Menschenwürde grundsätzlich in Frage.“ Er forderte ein umfassendes Verbot solcher Versuche „bis ihre Implikationen geklärt und auf der Ebene der gesamten Gesellschaft zur Diskussion gestellt worden sind.“ (mr) +++


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