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Elisabeth Schrimpf hat den Tourismus in Fulda maßgeblich geprägt. - Fotos: Carina Jirsch

FULDA Im Ruhestand ist mit Kultur nicht Schluss

Von der Pike auf: Elisabeth Schrimpf hat den Tourismus über 40 Jahre geprägt

24.04.22 - Sie kennt die Domstadt in- und auswendig: Elisabeth Schrimpf, ehemalige Chefin der Tourist-Information. Über vier Jahrzehnte machte sie Fulda zu dem, was es heute ist: ein attraktives Reiseziel für Menschen aus nah und fern. 2019 - vor Corona - konnten 700.000 Übernachtungen registriert werden. Jetzt genießt sie ihren wohlverdienten Ruhestand und blickt zurück auf ein spannendes Berufsfeld. "Es ist für mich einfach der schönste Job der Welt gewesen und bereitete mir große Freude. Ich bin über die Jahre vielen unterschiedlichen Charakteren begegnet und konnte einige Kontakte schließen, auch international", so die 66-Jährige.  

Ihr Nachfolger ist Dominik Höhl.

Am 1. April 1979 begann für Schrimpf ein neues, wegweisendes Kapitel im sogenannten Städtischen Verkehrsbüro. Zuvor schloss sie eine Ausbildung als Hotelkauffrau ab und arbeitete in diesem Bereich. "Meine Kollegin und ich haben damals zu zweit angefangen und mussten erstmal die komplette touristische Struktur über die Jahre aufbauen." Auch die technische Entwicklung machte sich erst nach und nach bemerkbar. "Wir haben zunächst nur mit der Schreibmaschine gearbeitet und über ein Telefaxgerät verfügt." Drei große Meilensteine hätten dem Fuldaer Tourismus einen entscheidenden Schub nach vorne gegeben: das Hotel Maritim, die Grenzöffnung und der Bau des Hotel- und Tagungszentrum Esperanto. "Das waren wichtige Marker. Dadurch boten sich der Stadt neue Möglichkeiten, sei es mit Blick auf Veranstaltungen oder Hotellerie und Gastronomie."

"Die Menschen lieben Stadtführungen"

Geschichten, Hintergründe und Fakten - die ehemalige Tourismus-Chefin kann mit ...

Im Gespräch mit O|N.

Die Tourist-Info ist inzwischen das Aushängeschild der Stadt. Die Kommunikation mit Menschen steht bei dieser Tätigkeit im Vordergrund. "Wir bieten unseren Gästen das Rundum-sorglos-Paket an. Es ist eine erste Anlaufstelle und wir geben einen Überblick über die vielfältigen Programme vor Ort und verkaufen Tickets." Vor allem die Entwicklung bei den Stadtführungen sei besonders erfreulich. "Früher haben wir mit fünf Stadtführern angefangen, jetzt sind es 70 mit vielen verschiedenen Sprachen." Auch das Veranstaltungsprogramm punktet. "Um nur einige Etappen zu nennen, hatten wir das Stadt- oder Bonifatiusjubiläum, den Deutschen Wandertag, ebenso den beliebten Musical-Sommer." Letzteres steht 2022 wieder in den Startlöchern.

Umbau der Tourist-Info: "Ein Quantensprung" 

Anfang 2020 stand eine große Veränderung an. Der Umbau der Tourist-Info. Im Januar 2022 folgte die Fertigstellung. "Ich konnte leider nicht alle Projekte fertig abschließen. Gerne wäre ich noch in die neuen Büroräumlichkeiten mit eingezogen. Das ist wirklich ein Quantensprung im Vergleich zur damaligen Situation", so Schrimpf. Eine Maßnahme, die dringend nötig gewesen sei. "Die Raumkapazitäten waren für unser Team erschöpft, es gab keinen Platz für die Souvenirs. Jetzt haben wir moderne Räumlichkeiten - und mit den Kunstwerken von Franz Erhard Walther eine einzigartige Ausstellungsfläche. Mit der Ausgestaltung haben wir definitiv großstädtisches Niveau erreicht", konstatiert die ehemals langjährige Chefin.

Übrigens: Die Übergangszeit im Container am Bonifatiusplatz während der fast zwei Jahre andauernden Umbaumaßnahme sei durchaus eine Herausforderung gewesen. "Es war wirklich eine spannende Zeit ab Februar 2020, denn im März traf uns in Deutschland die Corona-Pandemie. Keiner hatte damit gerechnet, dass wir unter diesen Bedingungen dort arbeiten werden. Es war eine echte Teamleistung", erinnert sich die 66-Jährige. Das Einhalten der Hygienemaßnahmen hatte Priorität und eine Stornierungswelle überrannte förmlich das Tourismus-Team. "Wir mussten umbuchen, Kunden anschreiben und für abgesagte Veranstaltungen das Geld zurückerstatten. Wir hatten alle Hände voll zu tun." 

Schrimpf studiert jetzt im Ruhestand Kunstgeschichte.

Schrimpfs Wissensdurst nach Kultur ist mit dem Ende des alten Lebensabschnittes jedenfalls nicht gestillt. "Ich habe aus Eigeninteresse ein Kunstgeschichte-Studium in Frankfurt angefangen." Und soziales Engagement steht derzeit ebenfalls auf dem Plan. Nachdem die Fuldaer Tafel ehrenamtliche Helfer gesucht und O|N in einem Artikel darauf aufmerksam gemacht hatte, meldete sich auch Schrimpf an. "Ich helfe gerne aus - und kann da wieder auf ganz unterschiedliche Menschen treffen." (Maria Franco) +++


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