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Die Stadt Bad Hersfeld wird Modellkommune für vorausschauende Verkehrsplanung. Lediglich zwei Kommunen wurden insgesamt dafür in Deutschland auserkoren. - Symbolbild: O|N/Gerhard Manns

BAD HERSFELD Nur zwei Städte in Deutschland

Festspielstadt wird Modellkommune für vorausschauende Verkehrsplanung

07.04.22 - Bad Hersfeld wurde erneut für ein innovatives Projekt der Zukunft auserkoren: Als eine von nur zwei Städten in Deutschland ist Bad Hersfeld jetzt als Modellkommune für das vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr geförderte Forschungsvorhaben MOTUS final ausgewählt worden. Dabei soll es grundlegend um eine vorausschauende Verkehrsplanung für die Kreisstadt gehen. Noch wurde die andere Stadt nicht offiziell bekannt gegeben, allerdings soll es sich wohl um eine Großstadt handeln, erklärte die Stadt Bad Hersfeld auf OSTHESSEN|NEWS-Nachfrage.

MOTUS ist ein Projekt aus dem Bereich Verkehr, steht für "Mobilitäts-Transformation" und untersucht Schlüsselfaktoren für sogenannte resiliente und nachhaltige Verkehre. Anders gesagt, lautet das Ziel: Wie kann man ein städtisches Verkehrssystem nachhaltiger, robuster und widerstandsfähiger machen, wenn große Störfaktoren - wie etwa eine Pandemie, der Klimawandel und/oder lokale Infrastrukturmaßnahmen - das Mobilitätsverhalten beeinflussen.

Die rot gekennzeichneten Bereiche werden besonders große Auswirkungen auf die Verkehrsströme ...Grafik: Google Maps

Auch rund um das geplante Wever-Areal wird es zukünftig besondere Verkehrsströme ...Archivfoto: O|N/Hans-Hubertus Braune

Auch der Ersatzneubau der Hochbrücke wird davon betroffen sein. Archivfoto: O|N/Klaus Dehnhard

Genau solche "disruptiven" (also den Verkehr störende) Ereignisse stehen Bad Hersfeld in den nächsten Jahren bevor: Die Erweiterung des Klinikums am Seilerweg, die Stadtentwicklungsprojekte auf dem Wevergelände und der Ersatzneubau der Hochbrücke am Peterstor werden erhebliche Auswirkungen auf die Verkehrsströme in der Kreisstadt haben, insbesondere auf den nach wie vor dominanten Autoverkehr. Auch der jüngst beschlossene Neubau der ICE-Strecke durch Bad Hersfeld wirft seine Schatten voraus.

Attraktivität der Stadt deutlich erhöhen


All diese Vorhaben werden ohne die Zweifel die Attraktivität unserer Stadt letztendlich deutlich erhöhen – aber in den Bauphasen wird es in Sachen Verkehr möglicherweise sehr "ungemütlich". Michael Mai von der Stabsstelle Klimaschutz bringt die Zielsetzung der Stadt auf den Punkt: "Wir wollen nicht warten, bis das "Kind in den Brunnen gefallen" ist, sondern vorausschauend planen, wie ein möglicher Verkehrskollaps sinnvoll und nachhaltig verhindert werden kann. Da sind wir auch durchaus stolz, dass wir als MOTUS-Modellkommune jetzt massiv externes Knowhow dafür nutzen dürfen."

Forschungseinrichtungen des Projektes sind die Technische Universität Dresden, die Universität Kassel sowie die Verkehrsdatenspezialisten von Terralytics. Gleich vier verkehrswissenschaftliche Professuren mit Ihren Spezialgebieten sind beteiligt - von Radverkehr und Nachmobilität über Verkehrsleitsysteme und Kraftfahrzeugtechnik bis hin zur Verkehrsökologie.

Bürgermeister Thomas Fehling Archivfoto: O|N/Hans-Hubertus Braune

Bürgermeister Thomas Fehling macht klar: "Dass wir in diesem hochrangigen Kreis als Mittelstadt dabei sein können, empfinden wir als Auszeichnung und Belohnung für unsere Vorarbeiten in den letzten Jahren. Wir haben gut nutzbare digitale Strukturen in der Verwaltung und mit der zentralen Plattform einen starken Datenbestand zum hiesigen Verkehr. Mit dem begonnenen "Masterplan Mobilität" haben wir wohl auch konzeptionell gepunktet."

Umweltschutz ein wichtiger Faktor


MOTUS wird in Bad Hersfeld nicht in erster Linie dafür stehen, intelligente Umleitungslösungen für den motorisierten Individualverkehr zu schaffen. Im Sinne eines nachhaltigen Klimaschutzes geht es vorrangig vielmehr um einen Maßnahmenplan zur Schaffung attraktiver, zum Pkw dauerhaft konkurrenzfähiger Mobilitätsangebote - durch öffentlichen Nahverkehr, durch Radverkehr sowie auch durch neue Verkehrsformen.

Mai weiter: "Deshalb sind wir klug beraten, dass die Auswirkungen während und nach der Bauphasen sowie die zukünftigen Angebote durch den ICE-Halt mit einem ergänzenden und klimaschonenden Nahverkehr in ihrer Gesamtheit bewertet werden." Dazu braucht es gute Datengrundlagen und leistungsfähige Verkehrssimulation-Systeme. Auch müssen über Datenerhebungen in der Stadt das Mobilitätsverhalten und die zukünftigen Wünsche an diese Angebote bekannt sein.

Projektleiter Maximilian Bäumler von der Technischen Universität Dresden zur Auswahl unserer Stadt: "Wir, das gesamte Projektkonsortium, sind dabei überzeugt, dass Bad Hersfeld als Smart City mit ihren bisherigen Projekten, ihren bevorstehenden Herausforderungen sowie dem kommenden Mobilitätsplan sehr gut für unser Forschungsvorhaben geeignet ist. Weiterhin sind wir fest davon überzeugt, dass wir in enger Absprache mit Ihnen auch für Bad Hersfeld neue und wertvolle Erkenntnisse und Daten generieren können." (Kevin Kunze/pm)+++

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