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Die Orangerie bot einen würdigen Rahmen für das Abschlusskonzert des Landesjugendblasorchesters - Fotos: goa

FULDA Konzert des Landesjugendblasorchesters

"Symphonic Folk" - Ein atemberaubender Ritt durch die musikalischen Genres

26.04.22 - Die Orangerie bot einen würdigen Rahmen für das Abschlusskonzert des Landesjugendblasorchesters (LJBO), mit dem dessen einwöchige Frühjahrs-Arbeitsphase wie üblich ausklang. Die ca. 250  Zuschauer erlebten die ganze Bandbreite des mehr als 65-köpfigen Auswahl-Ensembles, das unter der Leitung von Jens Weismantel eine großartige Leistung in einem anspruchsvollen zeitgenössischen Programm ablieferte.

Zu Beginn begrüßte Weismantel Franz-Josef Heimann vom CDU-Stadtverband und Jens Bastian, den Geschäftsführer der "Junge Musik Hessen gGmbH", unter deren Dach die großen hessischen Jugend-Auswahlensembles seit Jahresbeginn koordiniert werden. Gefördert wird das in 2007 gegründete LJBO vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst.

Jens Weismantel, musikalischer Leiter des LJBO

Ein Teil der Osthessen-Fraktion im LJBO: Ute Krönung, Anna Richter, Franziska Kümmel, ...

Vielfalt als roter Faden des Konzertes

Beim Folk werden Melodien traditioneller Volksmusik neu arrangiert oder stilistisch nachgeahmt. Wenn ein symphonisches Blasorchester mit einer derart großen Zahl von hochbegabten Musikern am Ende einer intensiven Woche der optimierenden Proben das Publikum in einem Konzert an den klangvollen Ergebnissen seiner Arbeit unter dem Motto "Symphonic Folk" teilhaben lässt, kann man sich von vornherein auf ein akustisches Feuerwerk der Premiumklasse einstellen.

Der in 1976 geborene Jens Weismantel hatte bei der Zusammenstellung des Programms die Vielfalt gebucht: Die drei Sätze von "Bachhus on Blue Ridge" von Joseph Horowitz waren so etwas wie die Blaupause für das ganze Konzert. Teils jazzig, teils Western Style, um dann am Walzer zu schnuppern – mächtig inspiriert von den Blue Ridge Mountains Nordamerikas. Für Fernweh war indessen bei der Intensität des Orchesters kein Raum, denn Jens Weismantel führte die Musiker filigran, aber mit hohem, wohl dosiertem Körpereinsatz durch das Konzert. Seine Präsenz war förmlich bis ins Publikum hinein zu spüren. Die Vielfalt setzte sich bei den viersätzigen "Danceries" von Kenneth Hesketh, "Amazonia" von Jan van der Roost und der "Folk Song Suite No. 1" von Hidas Frigyes konsequent fort.

Beeindruckend, welche "interessanten Töne" die Schlagwerker bei "Amazonia" erklingen ließen. Sie waren in diesem Werk besonders gefordert und schienen sich einen internen Wettbewerb mit den Bläsern liefern zu wollen. In der Sportlersprache würde man von einem Unentschieden auf höchstem Niveau sprechen – mit leichten Feldvorteilen der Schlagwerker, die sie sich redlich verdient hatten. Mit dem letzten Programmpunkt entführten Weismantel und das LJBO das Publikum in die Heimat des ungarischen Komponisten Hidas Frigyes. In der "Folk Song Suite No. 1" entfaltete sich akustisch das sprichwörtliche, feurige ungarische Temperament, als sei es dem LJBO auf den Leib geschnitten worden.

"Anspruchsvolles, ambitioniertes Programm"

Am Ende der Anspielprobe, kurz vor Konzertbeginn, hatte Weismantel seinen Schützlingen noch ein wenig Mut zugesprochen: "Wir haben ein anspruchsvolles, ambitioniertes Programm vor uns. Aber die Arbeitsphase war klasse und Fehler sind nun mal erlaubt, die macht jeder mal und wenn einer passieren sollte, darf man sich davon nicht unterkriegen lassen!" Hauptberuflich ist der dreifache Vater Jens Weismantel Gymnasiallehrer für Musik und Erdkunde in Hanau – sicher keine schlechte Voraussetzung für einen nahbaren, sympathischen und dennoch überaus souveränen Umgang mit so jungen aufstrebenden Menschen. Matteo Heubel vom LJBO-Management wies darauf hin, dass das Durchschnittsalter der Musiker bei ca. 18 Jahren liege, etliche davon spielten ihr erstes LJBO-Konzert. Umso höher ist das herausragende akustische Ergebnis als Produkt einer konzentrierten Arbeitsphase von Weismantel und seinem Dozententeam zu bewerten.

Mit viel Applaus verdiente sich das Publikum die Zugabe Shenandoah von Frank Ticheli, bevor es aus Ungarn, den Blue Ridge Mountains in North Carolina und der stilvoll-passenden Fuldaer Orangerie zurück in die nasskalt-graue Realität der Pauluspromenade entlassen wurde.

Zufriedene osthessische Musiker

OSTHESSEN|NEWS traf auf einige glückliche osthessische Gesichter im Ensemble. Ute Krönung aus Hünfeld-Silges spielt Bassklarinette und ist seit der ersten Probephase dabei. Anna Richter, 20, aus Petersberg spielt Oboe und Englischhorn und ist seit 2015 Angehörige des Orchesters. Die Erste Flöte spielt Franziska Kümmel, 21, aus Künzell-Dirlos, sie ist seit 2014 im Orchester. Euphonium-Spieler Moritz Abel ist 19, gehört seit 2017 dem Orchester an und kommt aus Eiterfeld-Hausen. Sie fühlen sich alle pudelwohl im LJBO und lobten das tolle Miteinander. (goa) +++


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