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Sebastian Kehl wird Nachfolger von Michael Zorn als Sportdirektor beim BVB - Foto: picture alliance / Dennis Ewert/RHR-FOTO | Dennis Ewert/RHR-FOTO

HAUNECK/FULDA Zu Besuch in der Heimat

Sebastian Kehl im Interview: "Werde sicher auch meinen eigenen Stil einbringen"

13.05.22 - Am Dienstagabend trat er als Repräsentant und Ehrengast der Benefizveranstaltung "20 Jahre SMOG e.V." in Hauneck-Unterhaun auf. Gemeint ist Sebastian Kehl, dessen Elternhaus in Tann-Lahrbach steht. Der einst für Borussia Fulda kickte, sämtliche Auswahlmannschaften im Nachwuchsbereich in Hessen durchlief. Später zu Hannover 96 wechselte, dann zum SC Freiburg - und 2001 zu Borussia Dortmund. Dort wurde er dreifacher Deutscher Meister, DFB-Pokalsieger, Nationalspieler und WM-Dritter.  Offiziell ist er beim BVB noch Leiter der Lizenzspieler-Abteilung, in Kürze löst er Michael Zorc als Sportdirektor ab. OSTHESSEN|NEWS hat mit ihm ein Interview geführt.


Herr Kehl, wann waren Sie das letzte Mal zu Hause in Lahrbach in der Rhön?

Sebastian Kehl: Ich glaube, das war an Weihnachten. Leider komme ich nicht mehr so häufig dazu, in die alte Heimat zu fahren.

Zum BVB. Viele sehen die zu Ende gehende Saison als enttäuschend an. Trainer Marco Rose nannte sie jüngst ernüchternd. Wie ordnen Sie das ein?

Kehl: Man muss es differenziert betrachten. In der Bundesliga sind wir ja Zweiter - und werden die Saison am Samstag nach dem Spiel gegen Hertha BSC hoffentlich mit 69 Punkten abschließen. Im internationalen Geschäft und dem Pokal waren wir dagegen nicht erfolgreich. Wir haben berechtigterweise viel Kritik einstecken müssen. Dem stellen wir uns und sehen es als Herausforderung, es im nächsten Jahr deutlich besser zu machen. 

Hier bei seinem Besuch am Dienstag in Unterhaun. Verdeckt hinter ihm SMOG-Unterstützer ...Fotos: ON/Bernd Vogt

Am Samstag ist großer Abschiedstag beim BVB. Zorc, Marcel Schmelzer, Axel Witsel, Erling Haaland und Roman Bürki werden verabschiedet...

Kehl: Und auch wohl noch der Ein oder Andere, wie zum Beispiel Reinier, dessen Leihe endet. Er geht zu Real Madrid zurück. Es ist für die Jungs ein Abschiedstag. Über allem steht aber der Abschied von Michael Zorc. Es ist eine besondere Geschichte, die Michael geschrieben hat mit diesem Verein.

Kommt noch ein "echter Haaland-Ersatz"? Die Namen Sebastian Haller von Ajax Amsterdam, Hugo Ekitike von Stade Reims oder Adam Hlousek von Sparta Prag geistern umher...

Kehl: Wir machen uns Gedanken, wie wir Haalands Abgang kompensieren. Es gibt verschiedene Möglichkeiten. Ich werde natürlich keine Namen kommentieren, und wir haben diesbezüglich noch keine Entscheidung getroffen. 

Im Gespräch mit O|N-Sportredakteur Walter Kell Foto: Reiner Birken

Werfen wir einen Blick auf den Nachwuchs. Auf die U19. Bynoe-Gittens, Rothe und Semic haben schon Einsatzzeiten bekommen. Wie planen Sie mit Bradley Fink oder Nnamdi Collins?

Kehl: Fink wird die Saison-Vorbereitung mit den Profis bestreiten. Dann werden wir sehen, wie es weitergeht. Innenverteidiger Nnamdi Collins kann noch ein Jahr bei der U19 spielen. Sie haben alle Talent, und wir werden ihnen die Chance geben, oben reinzuschnuppern. 

Sie treten, wie gesagt, Michael Zorcs Nachfolge an. Ein schweres Erbe?

Kehl: Zunächst einmal freue ich mich auf die Aufgabe. Damit geht eine große Verantwortung einher, die die eine oder andere Herausforderung bietet. Und sicher werde ich auch meinen eigenen Stil einbringen. Borussia Dortmund ist aber im Gesamten sehr gut aufgestellt. Wir blicken positiv in die Zukunft. 

Auf die Frage des souveränen Moderators Markus Pfromm, Geschäftsführer der Hersfelder Zeitung, ob Sebastian Kehl wegen der Transfers von Erling Haaland und Karim Adeyemi - der eine ging, der andere kam - schon einmal an einem Tag so viel Geld ausgegeben und eingenommen habe, antwortete der Lahrbacher: "Auch für mich war es ein besonderer Tag. Bei diesen Summen kann man schon das eine oder andere Mal schwindelig werden. Es war nicht abzusehen, dass beides an einem Tag abgewickelt würde. Adeyemi setzte seine Unterschrift um 16.30 Uhr unter den Vertrag. Trotzdem war ich nach allem - Pressekonferenz, Interviews, Kameras, Fotos - noch rechtzeitig im Auto, um hierher zu kommen." Was seine künftige Arbeitsweise angehe, verändere sich nicht viel, fügte Kehl hinzu. Wenngleich man halt aufpassen müsse in der heutigen Medienwelt, bei "einem Halbsatz, der verrutscht". Man müsse aber authentisch bleiben, einen Weg finden, da hindurch zu marschieren, "ohne sich zu verbiegen". Ein letztes Wort zu den Transfers: "Uns war wichtig, Spieler zu finden, die Lust auf Borussia Dortmund haben." (wk) +++


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