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Um eine Versorgungslücke zu verhindern, setzen auch osthessische Städte künftig auf Sparmaßnahmen - Foto: picture alliance / CHROMORANGE | Michael Bihlmayer

FULDA Im Kampf gegen Versorgungslücke

Geht bald das Licht aus? Das wollen Fulda, HEF und Alsfeld jetzt unternehmen

07.08.22 - Kein warmes Wasser in öffentlichen Gebäuden, kühlere Schwimmbäder oder weniger Beleuchtung: Immer mehr Städte setzen, in Anbetracht der Gaskrise, auf Sparmaßnahmen. Auch das Land Hessen macht mit: Die Büros der Bediensteten dürfen künftig nur noch auf höchstens 20 Grad aufgeheizt werden, das Wasser zum Händewaschen bleibt außerdem kalt.

 Gibt es bereits Einsparpläne für die Städte Fulda, Bad Hersfeld oder Alsfeld? OSTHESSEN|NEWS hat nachgefragt.

Heute: Stadt Fulda

Mit Blick auf eine drohende Erdgas-Verknappung prüft die Stadt Fulda derzeit diverse Einsparmöglichkeiten, u.a. ob eine Reduzierung der durchschnittlichen Rauminnentemperaturen auf das gesetzliche Minimum möglich ist. In den städtischen Schwimmbädern wurde bereits eine Reduzierung der Wassertemperatur vorgenommen. Getestet werden außerdem technische Möglichkeiten zur Energie-Einsparung: So gibt es seit einigen Wochen ein Pilotprojekt an der Adolf-von-Dalberg-Schule, wo "intelligente Thermostatköpfe" getestet werden. Sie werden an allen Heizkörpern angebracht und sorgen dafür, dass die Raumtemperaturen nur im Bedarfsfall hoch geheizt werden. Dabei kann man bis zu zwanzigprozentig Heizenergie in Bestandsgebäuden einsparen. "Ebenfalls geprüft wird, welche städtischen Gebäude gegebenenfalls nur noch teilweise bzw. sehr stark eingeschränkt versorgt werden können. Auch wird derzeit untersucht, welche Gebäude bei einer weiteren Zuspitzung der Energiekrise ggf. vorübergehend vollständig aus der Nutzung genommen werden können. Zusätzlich werden, zusammen mit der Feuerwehr und Fachämtern, alternative Versorgungsmöglichkeiten erarbeitet", erklärt Johannes Heller, Pressesprecher der Stadt Fulda auf Nachfrage von OSTHESSEN|NEWS.

Vom Gesamtheizenergiebedarf aller städtischer Immobilien würden etwa 68 Prozent durch Erdgas, rund 29 Prozent durch Fernwärme, rund 2,3 Prozent durch Heizöl und 0,7 Prozent über Strom gedeckt. "Bei einigen Liegenschaften (ca. 10 Stück) sind zudem Erdgas-betriebene BHKW-Anlagen installiert. Hieraus ergibt sich ein höherer Erdgasverbrauch, der wiederum zu geringerem Strombezug führt." Thermische Solaranlagen oder Festbrennstoffanlagen wie Hackschnitzel oder Pellets betreibt die Stadt aktuell keine. "Elektrisch betriebene Wärmepumpenanlagen finden erst seit jüngerer Zeit Einzug in unsere Heizenergieversorgung, sind aber nur in Neubauten wirkungsvoll, da der Einsatz bei Altbauten bisher nicht wirtschaftlich/nachhaltig darzustellen ist - der Stromverbrauch wäre zu hoch."

Kontinuierlich setzt die Stadt Fulda auch auf den Ausbau von Photovoltaik-Anlagen auf städtischen Gebäuden, um für den Eigenverbrauch Strom einzuspeisen und somit Energiekosten zu sparen. Beim Bau des neuen Rechenzentrums setzte die Stadt Fulda 2018 in einem Pilotprojekt zudem auf eine geothermische Kühlung, die Energiekosten und CO2-Ausstoß erheblich mindert.

"Zu den größten Stromverbrauchern unter den Liegenschaften der Stadt Fulda gehören die Beruflichen Schulen, insbesondere die Ferdinand-Braun-Schule: Hier haben wir zum einen eine große Anzahl von Schülerinnen und Schülern und damit eine entsprechend hohe Frequenz in Klassenräumen und Fluren über den ganzen Tag verteilt bis in den Abend hinein; zum anderen sind dort für Unterrichtszwecke sehr viele technische Geräte und Maschinen (wie z.B. CNC-Fräsen oder ähnliches) in Betrieb, die in der Regel mit Strom betrieben werden. Einsparpotenzial ist hier nur sehr begrenzt vorhanden."

Morgen erfahren Sie, was Alsfeld und Bad Hersfeld planen, um Energie einzusparen. (mr) +++


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