Archiv
Erneuter Streik bei Amazon: Für Druck im Lohnfindungsprozess
12.08.22 - Schon wieder! Um mehr Druck auf den "Lohnfindungsprozess" zu machen, hat die Gewerkschaft ver.di am Standort Bad Hersfeld für Freitag und Samstag erneut zum Streik aufgerufen. Der Streik hat am Donnerstagabend um 22 Uhr begonnen und endet am Samstagabend.
Amazon wendet ein eigenes Vergütungssystem an. Bei Betriebsversammlungen, die in dieser Woche stattgefunden haben, hat die Geschäftsführung erklärt, dass bis Ende August ein Lohnfindungsprozess stattfindet. ver.di fordert seit Jahren für den Standort Bad Hersfeld die Bezahlung nach den Tarifverträgen des Einzel- und Versandhandels Hessen oder auch Verhandlungen über einen unternehmenseigenen Tarifvertrag. Dann gäbe es keinen einseitigen Lohnfindungsprozess seitens des Arbeitsgebers, sondern Lohnerhöhungen würden von gewerkschaftlichen Tarifkommissionen, in denen die Beschäftigten vertreten sind, verhandelt.
"Bei den Betriebsversammlungen wurde mehrfach zur Sprache gebracht, dass die steigenden Kosten viele Beschäftigte stark belasten", berichtet Gewerkschaftssekretärin Mechthild Middeke. "Ein Kollege brachte es so auf den Punkt: Wenn Amazon für die Prime-Kunden die Mitgliedschaft um 28 Prozent teurer macht und dies mit steigenden Kosten begründet, dann haben wir diese steigenden Kosten auch und wollen einen Ausgleich dafür." Wie eine mögliche Lohnerhöhung aussieht und ab wann diese gelten soll, ist zurzeit offen. Viele Beschäftigte befürchten, dass sie nur mit Krümeln abgespeist werden. Verdi fordert seit Jahren für den Standort Bad Hersfeld die Bezahlung nach den Tarifverträgen des Einzel- und Versandhandels Hessen. Bereits vor einigen Wochen wurde bei Amazon zum Streik aufgerufen.