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Ulenspiegel-Inhaber Manfred Borg, Buchhändler und Antiquar seit runden 40 Jahren, gibt Ende 2022 sein Antiquariat in der Löherstraße auf. - Foto: privat

FULDA Manfred Borg geht von Bord

Traurig: Lustvolles Stöbern im Antiquariat Ulenspiegel gibt es bald nicht mehr

04.12.22 - In der Löherstraße steht zum Jahresende ein tiefer und trauriger Einschnitt bevor. Ulenspiegel-Inhaber Manfred Borg, Buchhändler und Antiquar seit runden 40 Jahren, gibt Ende 2022 sein Antiquariat in der Löherstraße auf und geht - ein bisschen - in den wohlverdienten Ruhestand. Immerhin hat er im März schon seinen siebzigsten Geburtstag gefeiert.

Der stationäre Handel mit alten Büchern lohnt sich nicht mehr - Mieten und Personalkosten fressen die ohnehin kleinen Gewinne auf. Der Markt hat sich komplett ins Internet verlagert und dort wird der 'Herr der Bücher' auch künftig mit seinen alten Schätzen präsent sein. 

Seine Kunden sind ihm über die vier Jahrzehnte ans Herz gewachsen, obwohl er sich bei der Eröffnung 1982 gar nicht vorstellen konnte, dauerhaft in der "schwarzen Provinz" zu bleiben. Doch er ist schon lange angekommen, hat sich stets eingemischt und auch immer tatkräftig mit einer Vielzahl an Lesungen und Veranstaltungen für Veränderung und Debattenkultur in der Barockstadt gesorgt.

Tiefe Einblicke durch private Bibliotheken

Gemeinsames Frühstück.

"Ich kann gar nicht zählen, in wie vielen Haushalten ich schon war, um Buchbestände zu sichten und anzukaufen", erzählt er. Aus der Zusammenstellung privater Bibliotheken kann man tiefe Einblicke gewinnen - Auswahl, Erwerb, Besitz und Pflege von Büchern sind sehr individuell. Ganz abgesehen davon, dass oft auch sonderbare Lesezeichen, rührende Widmungen und Anmerkungen, alte Briefe, Fotos und Karten zwischen den Seiten alter Bücher zum Vorschein kommen und Auskunft über die Vorbesitzer geben. Die vielen Begegnungen waren für Manfred Borg keine Nebensache, aus treuen Kunden sind oft Freunde geworden. Die werden seinen Abschied mit Wehmut bedauern - für Bibliophile geht eine Ära zu Ende. "Ich werde bestimmt öfter in Fulda sein", tröstet der Hofbieberer.

Der Ulenspiegel hat aber zum Glück eine Zukunft, denn die ehemalige Mitarbeiterin Ingeborg Jakobi wird die etablierte Buchhandlung, die in der Löherstraße einfach nicht fehlen darf, mit neuem Konzept, mit breiterem Neubuch- und Papeterie-Angebot weiterführen. Auch Anne Braun ist zum Glück weiter im Boot und sorgt unter anderem für das tolle Kinderbuchsortiment. Und damit die Lektüre auch künftig nicht zu trocken wird, bleibt es auch beim handverlesenen Weinangebot aus Manfred Borgs Pfälzer Heimat. 

Antiquarische Schätze heben und Schnäppchen für Weihnachten machen, kann man übrigens ab Montag, 5. Dezember bis zum Heiligabend, dann findet der große Ausverkauf des Antiquariat-Bestands statt, um Platz für Neues zu machen. (Carla Ihle-Becker)+++


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