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Der Stadtpfarrer bei O|N. - Archivfoto: O|N/Hendrik Urbin

FULDA Der Stadtpfarrer bei O|N

Impulse von Stefan Buß: Advent – Zeit der offenen Türen

30.11.22 - Alltäglich verlassen wir unser Haus, unsere Wohnung durch eine Tür oder ein Tor. Wie selbstverständlich nutzen wir beides täglich. Das Überschreiten einer fremden Schwelle zeigt uns zugleich einen anderen Rechtsraum, in dem die Regeln des "Eigentümers" gelten.

Sie verstehen sich aber auch als Verbindungsglied zwischen zwei Räumen, von innen nach außen, von Vertrautem und Neuem, von Sakralem und Profanem, vom Diesseits und Jenseits, von offenen oder geschlossenen Situationen – und werden so zu Symbolen der eigenen Lebensgeschichte. In der Bibel taucht das Bild der Tür in beiden Testamenten auf und zwar dort, wo Gott befreit und erlöst, wo er vergibt und Zukunft eröffnet.

Gerade im kultischen Handeln Israels gilt das Symbol der Tür als wichtiger Ort, der in Zusammenhang mit dem Erscheinen Jahwes steht, die Tür zur Stiftshütte etwa (Ex. 26, 31-33) oder die Tür zum Allerheiligsten im Tempel, die der Hohepriester einmal im Jahr am großen Versöhnungstag öffnet und das Allerheiligste betritt. Das Neue Testament redet von Jesus als der Tür (Joh. 10,7; 9a), durch die der Blick frei wird hin zu Gott. Als "Grenzgänger" und "Grenzüberwinder" durchschreitet Jesus "Türen", überwindet "Abgrenzungen" hin zu Menschen, die am Rand der Gesellschaft stehen, weil er ihnen neue "Türen öffnen" und damit neue Lebensperspektiven und Lebensräume aufzeigen möchte.

Tür/Tor werden auch als Symbol des Zugangs zu unserem Nächsten in der Bibel gebraucht. Wir erleben im Alltag verschlossene und geöffnete Türen. Auch im übertragenen Sinne. Wenn wir oder andere zugängliche Menschen sind, haben wir eine offene Tür, ein offenes Herz. Wenn wir oder andere sich verschließen und abblocken, haben wir verschlossene Türen, verschlossene Herzen. Der Advent ist die Zeit der geöffneten Türen. Damit ist nicht nur das Öffnen der Türen am Adventskalender gemeint, sondern auch und vor allem die Türen des Herzens. Die Türen zum Nächsten und zu Gott.

Im Psalm 24 heißt es: "Machet die Tore weit und die Türen in der Welt hoch, dass der König der Ehre einziehe". Wer Gott die Tore öffnet und für ihn die Tür seines Herzens weit macht, der wird Segen empfangen und seine Gebete werden Gehör finden bei Gott. In der Geheimen Offenbarung des Johannes heißt es: "Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wenn einer meine Stimme hört und die Tür öffnet, bei dem werde ich eintreten und Mahl mit ihm halten und er mit mir" (Offb. 3,20). Versuchen wir, dass der Advent, und nicht nur der Advent, zu einer Zeit der offenen Türen wird. (Stefan Buß) +++


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