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Blick in die Weiten des Vogelsberges. - Foto: O|N - Archiv

LAUTERBACH Kommentar von Bertram Lenz

Im Vogelsberg: Mutig und einfallsreich gegen den Bevölkerungsrückgang

20.01.23 - Die Menschen im Vogelsbergkreis werden gemeinhin als "rauh, aber herzlich" charakterisiert. Mitunter fällt es zu Beginn einer Bekanntschaft schwer, sich mit ihnen vertraut zu machen. Ist diese Phase aber überwunden, weiß man die erwähnten Eigenschaften sehr wohl zu schätzen. Nicht zuletzt aus diesem Grunde ist die Lebensqualität sehr hoch, fühlt man sich wohl. Nun aber taucht ein Gespenst am Horizont über Hoherodskopf und Oberwald auf, das da lautet: Bevölkerungsrückgang.

Der Begriff spielte denn auch eine Rolle beim CDU-Neujahrsempfang mit Ministerpräsident Boris Rhein am Donnerstagabend. Doch auch da wurde eine weitere charakterliche Eigenart der Vogelsberger deutlich: "Jammern bringt nichts. Wir packen es an!"

Vor nicht allzu langer Zeit wurden "50 Jahre Vogelsbergkreis" gebührend gefeiert. ...Foto: O|N - Archiv / Carina Jirsch

Zunächst zu den Fakten: Prognosen zufolge wird die Zahl derjenigen, die 2040 im Vogelsberg zu Hause sind, unter 100.000 sinken. Was sich für einen flächenmäßig derart großen Kreis nicht unbedingt gut anhört. Zudem wird - eine Folge des demografischen Wandels - die Bevölkerung immer älter. Gleichwohl, und hier gab Erster Kreisbeigeordneter Dr. Jens Mischak beim Besuch des MP die Richtung vor, bringe es nichts, den Kopf in den Sand zu stecken und zu resignieren. Richtig: Es gilt, sich auf die eigentlichen Stärken zu besinnen und die sich bietenden Chancen wahrzunehmen. Denn eine schöne Natur ist (leider) nicht alles! 

O|N-Redakteur Bertram Lenz beleuchtet die Perspektiven für den Vogelsbergkreis. ...Foto: O|N - Archiv / Laura Struppe

In der Fuldaer Nachbarregion hat man schon seit Langem erkannt, wo man den Hebel ansetzen muss, um die Menschen nicht nur in den Städten wie Lauterbach und Alsfeld, sondern gerade auch in den Dörfern zu halten. Das ist wichtig, denn mancherorts macht sich schon bemerkbar, wohin es führen kann, wenn immer mehr Gebäude leer stehen und dem Verfall preisgegeben sind. Das gibt dann kein gutes Bild ab und ist nicht unbedingt Anreiz für Interessierte, sich in dem Ort niederzulassen. 

Dass die Rahmenbedingungen stimmen müssen, haben sich die Verantwortlichen im Kreishaus von Lauterbach freilich schon seit Langem auf die Fahnen geschrieben. Eifrig wird beispielsweise daran gearbeitet, angehende Mediziner für die Region zu gewinnen - und auch hier zu halten. Dies gilt auch für das Thema Digitalisierung, wo man ebenfalls auf einem sehr guten Weg ist. Denn ein aktives Mittun beim Wandel in der Arbeitswelt ist wichtig, um diejenige Gruppe in den Vogelsberg zu holen, die derzeit überall begehrt ist: Fachkräfte.

Windkraftanlagen bei Ulrichstein. Foto: O|N - Archiv / Dieter Graulich

Ein ganz gewichtiges Pfund, mit dem sich wuchern lässt, sind schließlich die Erneuerbaren Energien. Bei Jens Mischak war anscheinend der Wunsch Vaters des Gedankens, als er am Donnerstagabend  davon sprach, der Kreis habe derzeit hessenweit einen 30-prozentigen Anteil an dieser Energieform. Später korrigierte sich der Erste Kreisbeigeordnete, aber 13 Prozent sind ja nun auch nicht schlecht. Und was (noch) nicht ist, kann ja noch werden!

Zuletzt sei noch die ganz große Stärke der Vogelsberger erwähnt, die es möglich machen wird, auch die hohe Hürde des Bevölkerungsrückgangs zu überwinden: Zusammenhalt und Gemeinschaftsgefühl. (Bertram Lenz) +++


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