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Die Situation ukrainischer Kriegsflüchtlinge wurde beleuchtet von Landrat Manfred Görig im Bericht des Kreisausschusses. - Foto: Stadt Romrod

KIRTORF Aus dem Bericht des Kreisausschusses

Im Vogelsberg sind aktuell 1.366 ukrainische Kriegsflüchtlinge gemeldet

17.03.23 - Derzeit sind 1.366 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine im Vogelsbergkreis gemeldet. Die Ausländerbehörde erhält derzeit zudem eine Vielzahl von Anfragen hinsichtlich der Visaerteilung für türkische und syrische Staatsangehörige aus den Erdbebengebieten. Dies gab Landrat Manfred Görig (SPD) am Donnerstagnachmittag während der Sitzung des Vogelsberg-Kreistages in Kirtorf bekannt.

Der Vogelsberger Landrat Manfred Görig (SPD). Foto: O|N - Archiv / Carina Jirsch

Wie der Verwaltungschef zu Beginn in seinem Bericht aus der Arbeit des Kreisausschusses unter anderem weiter sagte, gibt es für türkische Staatsangehörige  eine Erleichterung hinsichtlich der freien Spitze bei den Verpflichtungserklärungen. Für jede eingeladene Person müsse ein freier Betrag von 100 Euro  über der Pfändungsfreigrenze des Einladers zur Verfügung stehen. Im Normalfall werden 200 Euro gefordert. Für syrische Staatsangehörige gibt es keine Erleichterungen. Die Anzahl der Anträge auf Verpflichtungserklärungen bewege sich noch in einem überschaubaren Rahmen, allerdings verlaufe die weitere Bearbeitung bei den Auslandsvertretungen schleppend, sodass der Unmut darüber wiederum bei der Ausländerbehörde abgeladen werde. Diese Gespräche binden derzeit einen großen Teil der Arbeitszeit.

Nach über einem Jahr Krieg werden Görig zufolge an den Vogelsberger Schulen inzwischen auch zahlreiche Schüler aus der Ukraine beschult, denn mit ihrem Aufenthalt in Deutschland greife die Schulpflicht. Nach aktuellem Stand (1. März) sind es insgesamt rund 410 Kinder und Jugendliche, die sich inzwischen auf fast alle Schulen des Kreises verteilen, wobei die Standorte Alsfeld, Mücke und Schotten zurzeit die Schwerpunkte bilden.  Der Unterricht findet in der Regel in speziell eingerichteten Intensivklassen statt. Durch die Einrichtung solcher zusätzlichen Intensivklassen stoßen einzelne Schulen inzwischen an räumliche Kapazitätsgrenzen.

Mitte November vergangenen Jahres erreichte den Vogelsbergkreis über das Hessische Innenministerium ein Hilfeersuchen aus der Ukraine, die dringend Stühle, Tische sowie sonstiges Schulmaterial benötigt. Die Verwaltung bot dem Innenministerium das nicht mehr benötigte Klassenmobiliar aus der alten Gesamtschule Schlitzerland sowie kleinere Einzelbestände aus anderen Schulen zur Abholung an.

Von der vom Land Hessen beauftragten Spedition wurden in den letzten Tagen insgesamt fünf Transporte zu einer zentralen Sammelstelle durchgeführt. Insgesamt wurden vom Vogelsbergkreis damit rund 1.200 Stühle, 600 Tische, 25 Klassenraumschränke sowie eine Einbauküche, die bedingt durch Neueinrichtungen nicht mehr benötigt wurde, aber durchaus noch funktionsfähig ist, an die Ukraine gespendet.

Wolfsübergriffe und Weidetierschutz

Dr. Jens Mischak. Erster Beigeordneter des Vogelsbergkreises. Foto: O|N - Archiv

Vom "Amt für Wirtschaft und Ländlichen Raum" (AWLR) Vogelsberg wurde laut Erstem Kreisbeigeordneten Dr. Jens Mischak eine Informationsveranstaltung zum Thema "Prävention von Wolfsübergriffen im Vogelsbergkreis" für Weidetierhalter organisiert. Sie fand am 14. März in Lauterbach statt. Interessierte Weidetierhalter erhielten Informationen rund um die Fördermöglichkeiten nach der neuen Richtlinie "Weidetierschutz".

Vom Wolfszentrum Hessen wurde kurz das Wolfsvorkommen in Hessen mit Fokus auf dem Vogelsbergkreis und vom Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen wurden die praktischen Möglichkeiten zum Schutz der Weidetiere vor Wolfsangriffen vorgestellt. Danach wurden vom Hessischen Ministerium gemeinsam mit dem Sachgebiet Landschaftspflege die Fördermöglichkeiten nach der neuen Richtlinie Weidetierschutz erläutert. Zum Schluss ging noch ein Vertreter des RP Gießen auf den Schadensausgleich bei Nutztierrissen ein.

Foto: O|N - Archiv / Symbolfoto Hans-Hubertus Braune

Hintergrund der Infoveranstaltung: Am 2. November 2022 wurde vom Land Hessen die überarbeitete Förderrichtlinie zum investiven Weidetierschutz veröffentlicht. Damit liegt für das Wolfspräventionsgebiet Ulrichstein die Antragsberechtigung für Schaf-, Ziegen-und Damwildhalter vor und es können im Vogelsbergkreis (bis auf die Gemeinde Antrifttal) Anträge für den erweiterten Herdenschutz gestellt werden. Im Vogelsbergkreis wurden vor kurzen auch sogenannte "Ereignisgebiete" für die in den Wolfspräventionsgebieten gehaltenen Rinder, Hauspferde oder Hausesel bis zu einem Lebensalter von einem Jahr oder kleinwüchsigen Rassen ausgewiesen.

Dies ist Mischak zufolge auf einen amtlich bestätigten Wolfsübergriff von einem Kalb in Hünfeld zurückzuführen. Als antragsberechtigte Gebiete wurden hier die Gemeinden Schlitz, Grebenau, Wartenberg, Herbstein und Lauterbach im Vogelsbergkreis neu ausgewiesen. Bei dieser Infoveranstaltung ging es vorrangig um die Vorstellung von Herdschutzmaßnahmen und nicht um eine Grundsatzdiskussion zum Thema Wolf. (bl) +++


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