Archiv
Die Arbeitsgruppe "Betroffene hören" bietet Betroffenen und Zeugen Gespräche an. - Fotos: Marcus Leitschuh, nh

FULDA Im Bistum Fulda

Katholikenrat informiert sich über Aufarbeitung sexualisierte Gewalt

18.03.23 - Gerhard Möller informierte den Katholikenrat über die Arbeit der "Unabhängigen Aufarbeitungskommission zur Untersuchung von Fällen sexualisierter Gewalt im Bistum Fulda". Der frühere Oberbürgermeister von Fulda stand der Vollversammlung des Katholikenrates Rede und Antwort. Es geht der Kommission im Bistum Fulda um die Bewertung, wie der Umgang mit den Missbrauchsfällen war und welche systemischen Fehler ausfindig gemacht werden können, so Gerhard Möller, der Sprecher der Aufarbeitungskommission ist. Nach ersten Ergebnissen gab es im Bistum Fulda mehr Fälle sexualisierter Gewalt als bisher in Studien angenommen.

Gerhard Möller, der Sprecher der Aufarbeitungskommission

Ihr Untersuchungszeitraum erstreckt sich von 2000 bis 2015. Dabei sind 795 Personalakten gesichtet worden, mit 34 Tätern und 111 Betroffenen, auch aus weiter zurückliegenden Jahren. Von den Tätern sind 11 bereits verstorben. "Ziel ist, dass die Betroffenen gehört und ihnen Gerechtigkeit widerfahren kann", so Möller. Die Arbeitsgruppe "Betroffene hören" bietet Betroffenen und Zeugen Gespräche an. Die Gruppe "Akteneinsicht" untersucht die Akten im Bistum. Bundesweit besonders ist, dass fünf ehemaligen Kriminalbeamte die Arbeit unterstützen. Die Kommission will die Betroffenen und Zeitzeugen hören und ihnen eine Stimme geben, zum anderen werden die Akten quantitativ und qualitativ gesichtet und aufgearbeitet. Zur Einstiegsorientierung hat sich die Kommission mit den Ergebnissen der von der Deutschen Bischofskonferenz in Auftrag gegebenen MHG-Studie bezogen auf das Bistum Fulda befasst.

Bis Mai 2023 sollen die 34 seit 2000 aktenkundig gemachten Missbrauchsfälle aufgearbeitet sein, im Anschluss die davor liegenden Fälle. Die Kommission ist zunächst für drei Jahre berufen und soll in fünf Jahren ihre Arbeit abgeschlossen haben. Gerhard Möller fordert die Katholikenratsmitglieder auf, in ihren Kirchengemeinden und Verbänden für das Thema Missbrauch sensibel zu machen und über die Angebote für Betroffene zu berichten. Es sei wichtig, Spiralen des Schweigens zu durchbrechen, besonders auch in Pfarreien, die direkt betroffen sind.

Steffen Flicker dankte als Vorsitzender des Katholikenrates für die Information. "Es hilft letztlich nur, wenn die Wahrheit auf den Tisch kommt", so Flicker. "Es ist gut, dass wir im Bistum Fulda die Aufarbeitungskommission haben." Er kündigte an, dass auch die Betroffenenvertreter ins Gespräch mit Pfarrgemeinden und deren Vertretern gebracht werden. Der Katholikenrat vertritt die Laien im Bistum Fulda. Ihm gehören gewählte Mitglieder aus Pfarreien und Verbänden aus allen Teilen des Bistum Fuldas an. Infos unter www.nurmitmut.de (pm) +++


Über Osthessen News

Kontakt
Impressum

Apps

Osthessen News IOS
Osthessen News Android
Osthessen Blitzer IOS
Osthessen Blitzer Android

Mediadaten

Werbung
IVW Daten


Service

Blitzer / Verkehrsmeldungen Stellenangebote
Gastro
Mittagstisch
Veranstaltungskalender
Wetter Vorhersage

Social Media

Facebook
Twitter
Instagram

Nachrichten aus

Fulda
Hersfeld Rotenburg
Main Kinzig
Vogelsberg
Rhön