


Karsten Krauß blickt nach Großbrand in seinem Fischmarkt nach vorne
06.07.25 - Innerhalb weniger Minuten wurde alles zerstört, was sich Karsten Krauß in 15 Jahren aufgebaut hat. Am Ortsrand von Schreckbach (Schwalm-Eder-Kreis) hatte der gelernte Fischwirt und Meister einen eigenen Betrieb errichtet und betrieben. Mit Lagerflächen für die Verkaufswagen und einem Ladengeschäft. Am Donnerstag wurden die Gebäude samt untergestellte Fahrzeuge und Inventar ein Raub der Flammen.
Geschäftsführer Karsten Krauß war gerade auf dem Weg zur Arbeit als ihn der Betriebsleiter über den Brand informierte
Am frühen Morgen rückten dann zahlreiche Feuerwehren an. Der Sachschaden geht in den Millionen Euro-Bereich. Nach dem ersten Schock krempelt der Chef die Ärmel hoch, Aufgeben sei keine Option, hatte er bereits in den sozialen Medien erklärt. "Sobald wir dürfen, reißen wir alles ab und bauen den Betrieb neu auf", sagt Krauß gegenüber OSTHESSEN|NEWS. Derzeit ist die Kriminalpolizei noch mit der Brandursachenermittlung vor Ort beschäftigt und die Brandruine entsprechend beschlagnahmt.
Familienunternehmen mit Tradition
30 Menschen arbeiten in dem Betrieb. "Meine Mitarbeiter sind mega. Für sie mache ich das alles", sagt er. Seine Tochter (21) ist in den Betrieb eingestiegen und soll ihn übernehmen. Ihr will der Familienvater natürlich keine Brandruine übergeben. Angefangen hat alles zu Hause im Keller, mit zwei Kühlschränken und einer 400 Euro-Kraft. Den Bezug zum Fischhandel hat er von seinem Vater.
Der Fischmarkt Krauß beliefert, wie bereits berichtet, viele heimische Wochenmärkte. Bis auf ein Fahrzeug sind alle Verkaufswagen zerstört. "Ein Verkaufsfahrzeug stand in der Werkstatt, dafür hatten wir ein Ersatzfahrzeug", sagt Krauß. Er habe bereits neue Fahrzeuge bestellt, welche Anfang nächsten Jahres geliefert werden sollen.
Lagerhalle in der Nähe soll als Übergangslösung dienen
Bis dahin will er aber nicht warten. In vier Wochen bereits sollen die ersten Wochenmärkte mit dem einen Verkaufswagen angefahren werden. "Gerade arbeiten 20 Mann in einer anderen Lagerhalle und bauen diese um. Dort sollen mehrere Kühlzellen installiert werden", sagt der Geschäftsführer. Seine Lieferanten liefern die frischen Produkte immer nachts direkt aus Bremerhaven an. Krauß beliefert am nächsten Morgen die Wochenmärkte und den eigenen Laden vor Ort in Schrecksbach.Seine Mitarbeiter will er übrigens behalten und weiter bezahlen. "Sie können ja nichts dafür, dass es gebrannt hat", sagt der Fischwirt-Meister weiter. Er ist über die hohe Anteilnahme seiner Kunden "sehr überrascht und überwältigt. Dieser Zuspruch freut mich riesig und macht mir natürlich auch Mut", sagt er weiter. Im Dezember will er die neuen Hallen und den Laden in Schrecksbach eröffnen. Mit Optimismus nach vorne schauen. Karsten Krauß ist ein echter Kämpfer. Nur so kann es weiter gehen. (Hans-Hubertus Braune) +++
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