Hochschul-Präsident Khakzar setzt auf Internationalisierung und praxisnahe MINT-Ausbildung. - Foto: Carina Jirsch

FULDA Hochschule bezieht Stellung

Studiengänge gestrichen! Internationale Studierende statt regionale Ingenieure?

05.11.25 - Die Zukunft der MINT-Studiengänge an der Hochschule Fulda sorgt weiterhin für Diskussionen. Nachdem die FDP alarmiert auf angebliche Kürzungen reagierte, meldet sich nun die Hochschule selbst zu Wort. Präsident Prof. Dr. Karim Khakzar betont gegenüber OSTHESSEN|NEWS, dass die Entscheidungen nicht aus der Landespolitik heraus entstanden sind, sondern Teil einer langfristig geplanten Strategie zur Anpassung und Internationalisierung des Studienangebots sind.

Die Hochschule Fulda stellt den Bachelor "Internationale Ingenieurwissenschaften" ein, da die Nachfrage in den letzten Jahren stark zurückging. Die beiden Masterstudiengänge "Energie- und Automatisierungssysteme" sowie "Eingebettete Systeme" werden durch einen neuen englischsprachigen Master "Electrical Engineering" ersetzt. Grund für die Änderungen ist die strategische Neuausrichtung hin zu internationaler Studierendengewinnung bei gleichzeitigem Erhalt der MINT-Kompetenzen. Die Hochschule betont, dass diese Entscheidungen autonom und nicht von der Landesregierung vorgegeben sind.

Die Hochschule Fulda reagiert auf die sinkende Nachfrage im MINT-Bereich. ...Archivfoto: O|N

Nachfrage und Internationalisierung im Fokus

Prof. Dr. Khakzar erklärt gegenüber O|N: "Das Angebot an Studiengängen der Hochschule Fulda umfasst über 60 Bachelor- und Masterstudiengänge und wird kontinuierlich weiterentwickelt und angepasst. Es ist daher an Hochschulen völlig normal, dass Studiengänge überarbeitet, eingestellt oder ersetzt werden." Besonders die MINT-Studiengänge haben einen hohen Stellenwert: "Im angelaufenen Wintersemester 2025/26 hat die Hochschule Fulda in den drei MINT-Fachbereichen Angewandte Informatik, Elektrotechnik- und Informationstechnik sowie Lebensmitteltechnologie insgesamt 850 Erstsemester aufgenommen."

Der Bachelor "Internationale Ingenieurwissenschaften" wurde vor rund zehn Jahren speziell für geflüchtete junge Menschen eingeführt, um ihnen einen Einstieg in das deutsche Hochschulsystem zu ermöglichen. "Die Zahl der Studierenden in diesem besonderen Studiengang war immer relativ klein - zehn bis fünfzehn pro Semester - und die Nachfrage ging in den letzten Jahren deutlich zurück, so dass die Hochschule Fulda diesen Studiengang eingestellt hat."

Internationale Masterprogramme sollen Fachkräftemangel künftig ausgleichen. ...Archivfotos: Moritz Pappert

Die strategische Neuausrichtung soll MINT-Angebot langfristig sichern.

Neue Angebote für Masterstudierende

Die beiden Masterprogramme im Bereich Elektrotechnik werden durch den neuen englischsprachigen Master "Electrical Engineering" ersetzt: "Die Nachfrage in den beiden laufenden deutschsprachigen Masterstudiengängen nahm kontinuierlich ab. Der hohe Fachkräftebedarf in den MINT-Berufen lässt sich mittel- bis langfristig nur durch internationale Studierende decken."

Die Hochschule verfolgt diese strategische Entwicklung bereits seit mehreren Jahren: "Die Hochschule Fulda ist in dieser Entscheidung autonom, es gab keine Vorgaben oder Detailsteuerung durch die Landesregierung." Der neue Hessische Hochschulpakt erfordere lediglich eine Konsolidierung, die auch die Schließung wenig ausgelasteter Studiengänge umfasse.

Foto: Martin Engel

Foto: Hochschule Fulda

Regionale Wirtschaft bleibt eingebunden

Trotz der Änderungen bleibt der enge Draht zur regionalen Wirtschaft bestehen. Khakzar betont: "Es gibt duale Studienangebote, die naturgemäß eng abgestimmt werden, da die Studierenden bereits einen Vertrag mit einem Unternehmen haben." Auch über Fördervereine der Fachbereiche werde der Austausch gepflegt.

Die Hochschule will gleichzeitig junge Menschen aus Osthessen für MINT-Studiengänge gewinnen: "Jedes Jahr besuchen circa 1.500 Schülerinnen und Schüler unsere MINT-Labortage. Der Bedarf an Fachkräften kann aber mit den Schulabgängern aus der Region nicht annähernd gedeckt werden. Dies kann nur gelingen, durch die konsequente Internationalisierung unserer Hochschule."

Die MINT-Kompetenzen bleiben zentral, die Studienangebote werden zukunftsorientiert angepasst, und der Fachkräftebedarf der Region soll langfristig gesichert werden. (Constantin von Butler) +++

Foto: Carina Jirsch


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