Landrat Torsten Warnecke ist über die Endlagerpläne "hochverwundert" - Archivbilder: O|N/Carina Jirsch und Gerhard Manns

KREIS HERSFELD-ROTENBURG Landrat Warnecke empört

Atommüll in Osthessen? - Landkreis wird weiter als Endlagerstandort untersucht

05.11.25 - Der Landkreis Hersfeld-Rotenburg soll weiterhin eine Rolle in der Suche nach einem Standort für ein Endlager für hochradioaktive Abfälle spielen. Das teilt die Pressestelle des Landkreises am Dienstagnachmittag mit.

Wie die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) in der aktuellen Phase des Auswahlprozesses bekannt gegeben hat, werden die zuvor identifizierten Teilgebiete im Landkreis weiterhin untersucht und gehören möglicherweise zu den sogenannten Standortregionen, die für die nächste Stufe des Prozesses vorgesehen sind. Landrat Torsten Warnecke zeigt sich darüber hochverwundert.

Prozess läuft bereits seit einiger Zeit

In der ersten Phase der Endlagersuche wurden deutschlandweit Areale in sogenannten Teilgebieten ausgewiesen. Diese galten auf wissenschaftlicher Basis im Hinblick auf das Gestein im Untergrund als potenziell geeignete Standorte für die sichere Lagerung hochradioaktiver Abfälle. Die Teilgebiete wurden in einem Zwischenbericht der BGE 2020 veröffentlicht. Auch im Landkreis Hersfeld-Rotenburg wurden Bereiche als Teilgebiete identifiziert, die aufgrund des vorkommenden Steinsalzes als möglich erachtet wurden. Bislang wurde das Gebiet noch nicht ausreichend untersucht, sodass die Region weiterhin als mögliches Endlager in Frage kommt.

Ist die Unterwelt der Region für die Lagerung geeignet?

In Herfa-Neurode im Landkreis Hersfeld-Rotenburg lagert bereits Müll - und ist wohl ...

"Die Entscheidung der BGE, unseren Landkreis weiterhin im Auswahlverfahren zu belassen, ohne ernsthaft die riesigen untertägig abgebauten und für die Zukunft der Kali-Produktion notwendigen weiteren Gebiete einzubeziehen, ist mehr als irritierend. Denn schon das Kartenmaterial gibt keine ausreichenden Flächen her", sagt Landrat Torsten Warnecke: "Ein Anruf bei der Landesbergbehörde hätte wahrscheinlich gereicht. Schließlich hat im Landkreis der Bergbau Tradition: Ob Kupfer, Schwerspat, Alaun, Eisen, ob Salze oder Kali, Gips oder Erden und Sande. Der Bergbau hat Tradition über Jahrhunderte. Es ist daher für die Bürgerinnen und Bürger in unserer Region absolut unzumutbar, weiter in einem Verfahren zu verharren, das fundierte, wissenschaftliche Erkenntnisse nicht umsetzt."

Die Fachleute der BGE haben als klares Kriterium für das Nichtinfragekommen als Endlager-Stätte verritztes Gebirge genannt. Dieses ist im Landkreis Hersfeld-Rotenburg beinahe flächendeckend vorhanden. Zudem wird nicht berücksichtigt, dass es gerade Aktivitäten im Bereich des Richelsdorfer Gebirges und Umgebung gibt, um herauszufinden, ob es dort hinreichend höffige Lagerstätten, beispielsweise für Kupfer, gibt. (pm/hhb) +++


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