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Große Party in Sinntal-Weiperz - Fotos: Walter Dörr

SINNTAL Bezirksmusikfest in Weiperz

Rock-Party zu Beginn, dann Blasmusik ohne Ende

18.05.19 - Aus Anlass seines 95-jährigen Bestehens richtet der Musikverein Weiperz das Bezirksmusikfest des Hessischen Musikverbandes, Bezirk Main-Kinzig, aus. Somit steht die weithin als Musikdorf bekannte Sinntal-Gemeinde noch mehr im Zeichen der Musik, denn zahlreiche Kapellen, Orchester und Musikvereine geben sich hier an den vier Festtagen ein Stelldichein.

Vereinsgründer

Auftritt 1925

Auf eine lange und stolze Tradition blickt der Musikverein Weiperz zurück. Die „Önnern“ (neben dem Musikverein gibt es noch die Trachtenkapelle Musikfreunde als die „Öbern“) sind trotz des Alters ein sehr lebendiger Musikverein. Vorsitzender Ewald Gerst betonte schon beim feierlichen Kommers, dass das Zusammenspiel zwischen den Generationen sehr erfolgreich sei. Der Erfahrungsaustausch zwischen Jung und Alt, das Erleben von Tradition und Moderne bereicherten die Vereinsgemeinschaft. Man fühle sich im Verein gut aufgehoben, Leistungen und Talente könne man unter Beweis stellen und der positive Ausgleich helfe für so mancherlei Herausforderungen im Privatleben besser gerüstet zu sein. Mitglieder des seit dem Jahr 1920 bestehenden Mandolinenklubs trafen sich am 19. März 1924 in der Gastwirtschaft Döppler, um den Musikverein 1924 Weiperz zu gründen.

Erster Vorsitzender wurde Bonifatius Kraft, Schriftführer Josef Kraft und Kassierer Albert Wäss. In dieser armen Nachkriegszeit zeigten die Musiker großen Enthusiasmus und opferten auch ihre letzten Ersparnisse, um mit Musik anderen und sich eine Freude bereiten zu können. Bei der Firma Mollenhauer und Söhne in Fulda wurden notwendige Instrumente (oft auch auf Pump) gekauft. In der Vereinschronik werden Adam Wald, Gastwirt Kaspar Döppler und Altbürgermeister Adam Müller als große Förderer in den ersten Stunden erwähnt. Als erster Dirigent vermittelte der ehemalige Militärmusiker Unger aus Schwarzenfels das erforderliche Wissen zum Lesen von Noten und das Spielen der Instrumente. Schon nach drei Monaten konnten die Kirchenlieder bei der Fronleichnamsprozession musikalisch begleitet werden. Mit Volks- und Tanzmusik sowie Konzertstücken bereicherte man das Repertoire. Mitbegründer Bonifatius Kraft, der 1919-20 die Musikschule in Frankfurt besucht hat, übernahm die musikalische Leitung des Vereins und durch viel Idealismus und Streben ging es stetig aufwärts.

Zu den 16 Aktiven kamen neue Musiker und auch Instrumente (Streichorchester 1926) hinzu. Nach dem zweiten Weltkrieg war es wieder Bonifatius Kraft, der den Musikverein trotz sieben verstorbener Musiker neu aufbaute. Widrige Umstände schweißten die Musiker zusammen. 1960 gründete Karl Kraft, der Sohn von Bonifatius Kraft, zusätzlich die „moderne Tanzkapelle Rio“, heute noch on stage als „Rio live“ eine der angesagtesten Partybands Hessens. Neben dem musikalischen Wirken zu den unterschiedlichsten weltlichen und kirchlichen Anlässen bedeutete das in Eigenleistung und unter Leitung des Mitglieds Hugo Gärtner 1977 gebaute Vereinshaus ein Höhepunkt in der Geschichte. Noch heute ist es der gesellige Treffpunkt der Musiker und natürlich auch der Probenraum für die aktuellen Formationen des Musikvereins 1924 Weiperz:  Stammorchester, Wolpertaler, Jugendkapelle und „Rio live“.

Das Festprogramm begann am gestrigen Freitagabend mit einer Mega 90er Rock-Party. Kein Geringerer als die Band „Bounce“ (benannt nach dem im Oktober 2002 erschienenen achten Studioalbum der US-amerikanischen Rockband Bon Jovi), die als die beste Bon Jovi Tributeband Europas gilt, machte im Sinntaler Musikdorf Weiperz Station. Die Band tourt erfolgreich mit ihrem Programm „Wild in the Streets 2019“ durch Deutschland, Belgien, Frankreich, Österreich und die Schweiz. Meist bei Open Airs, aber in Weiperz rockte man das brechend volle Festzelt. Bounce bringt echtes Bon Jovi Feeling und begeistert die Fans. Die fünf Bandmitglieder sind erstklassige Musiker mit jahrelanger Bühnenerfahrung. Mit der Show ist man so authentisch wie möglich.

Ob durch den Sound, das beeindruckende Lichtspektakel, bis hin zum Einsatz von Originalinstrumenten. Sänger Oliver Henrich, der Bounce 2001 zusammen mit Jens Rösel und Sven Martin gegründet hat, begeistert mit seinem Stimmumfang und einer charismatischen Bühnenperformance. Alle Songs werden in den Originaltonarten gespielt. Sogar extrem hohe Stellen wie in "Livin on a prayer" oder "Runaway" stellen für „Oli“ kein Problem dar. Jens Rösel quält die elektrische Gitarre und ist der Strippenzieher hinter den Kulissen. Neben bei Bounce ist er mit Oliver Henrich als „Das dynamische Duo“ deutschlandweit unterwegs. Johannes E. Brunn ist ein studierter Keyboarder und Musikproduzent und bringt jeden Synthie- oder Pianosound so nah es nur geht an die Originale von David Bryan heran. Tommy Lare ist seit 1987 als Bassist auf den Rockbühnen zuhause. Nach der klassischen Gitarre erkannte er seine Vorliebe für die tieferen Töne und den Groove und wechselte zum Bass. Olav Quick ist der unüberhörbare Drummer von Bounce. Bounce lieferte eine Show, die mit geschlossenen Augen akustisch als die Originalmusik von Jon Bon Jovi, David Bryan, Tico Torres, Hugh McDonald und Phil Xenidis angesehen werden konnte.

Die legendäre US-amerikanische Rockband quasi im Sinntaler Musikdorf. Ein überaus gelungener Auftakt des 95jährigen Jubiläums und Bezirksmusikfestes. Am heutigen Samstag wird  das Weiperzer Bierfest gefeiert, Bieranstoß ist um 19 Uhr. Die „Wolpertaler“ und die Party-Band „Rio live“ heizen musikalisch mächtig ein. Neben dem Genuss von mehreren Biersorten gibt es noch einen musikalischen Höhepunkt: Joey Gabalögl, das ultimative Andreas Gaballier-Live-Double aus Österreich liefert eine Show als Ersatz- Volks-Rock’n’Roller. Am Sonntag geht das Fest mit einem XXL-Frühschoppen um 10.30 Uhr mit Blasmusik auf zwei Bühnen weiter. Den ganzen Tag über geben sich Kapellen und Musikvereine ein Stelldichein. Um 16 Uhr findet der Sinntal-Tag der Gemeinde Sinntal statt. Dabei stellen sich die Ortsteile mit individuellen Beiträgen vor. Um 19 Uhr gibt die Bigband des Ulrich von Hutten Gymnasiums in Schlüchtern mit über 60 Musikerinnen und Musikern ein Konzert. Den Festausklang am Montag gestalten ab 19.30 Uhr wieder Gastkapellen und „Rio live“ lässt es zum Abschluss noch einmal richtig krachen – bis nix mehr geht. (Walter Dörr) +++


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