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Dr. Hilliard vom Klinikum Fulda - Fotos: Carina Jirsch

FULDA Coronabedingte Verspätung

Dr. Hilliard als Direktorin der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie eingeführt

04.05.22 - Schon im Sommer 2020 hat Frau Dr. med. Solveigh Hilliard die Leitung der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Klinikums Fulda übernommen. Sie trat die Nachfolge von Herrn Priv.-Doz. Dr. Christoph Schultz an, der Fulda im Frühjahr 2020 aus persönlichen Gründen verlassen hatte. "Wir freuen uns, dass Frau Dr. Hilliard die Leitung der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie übernommen hat. Sie kennt die Klinik aus verschiedenen Positionen heraus bestens und hat das Vertrauen ihrer Kolleginnen und Kollegen", hatte Priv.-Doz. Dr. Thomas Menzel, Vorstandssprecher des Klinikums Fulda zum Chefarztwechsel gesagt. Und weil Corona einer Feier damals einen Strich durch die Rechnung gemacht hatte, kündigte er an: "Die offizielle Amtseinführung von Frau Dr. Hilliard holen wir zu einem späteren Zeitpunkt nach!" So fand die offizielle Einführung also zwei Jahre später am heutigen Dienstag mit 80 Gästen statt.  

Fotos: Carina Jirsch

Priv.-Doz. Dr. Thomas Menzel, Vorstandssprecher des Klinikums Fulda, begrüßte auch im Namen von Burghardt Bingel (Vorstand Administration) die Gäste im Hörsaal. Insbesondere hieß er Univ.-Prof. Dr. Tilo Kircher, Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikums Marburg, herzlich willkommen, der den Festvortrag hielt. "Wir haben in den vergangenen zwei Jahren Corona-bedingt auf Veranstaltungen im Klinikum Fulda verzichtet. Umso mehr freuen wir uns, dass wir heute Frau Dr. Hilliard offiziell in ihr Amt einführen können, auch wenn sie die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie bereits seit bald zwei Jahren leitet", so Dr. Menzel, der im Rahmen der offiziellen Amtseinführung auf den Werdegang Hilliards einging:

Die gebürtige Bad Hersfelderin absolvierte von 1980 bis 1986 ihr Studium der Humanmedizin an der Universitätsklinik Hamburg-Eppendorf und erhielt im Januar 1987 ihre Approbation. Anschließend begann sie 1987 ihre berufliche Laufbahn als Ärztin in Weiterbildung für das Fach Allgemeinmedizin im Kreiskrankenhaus Bremervörde. Nach Stationen in der Kaiserin-Auguste-Victoria-Krankenhaus Ehringshausen, dem Klinikum der J.W. Goethe-Universität Frankfurt, den Internistischen Abteilungen Idstein und Bad Schwalbach sowie in einer Praxis für Allgemeinmedizin in Nastätten und einer chirurgische Praxis in Taunusstein-Hahn kam sie im Jahr 1999 nach Fulda. Zuvor hatte sie die Gebietsbezeichnung als Fachärztin für Allgemeinmedizin erhalten. Von April 1999 bis März 2004 absolvierte sie ihre psychiatrische Weiterbildung im Klinikum Fulda. Die Gebietsbezeichnung Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie wurde im Jahr 2005 von der Landesärztekammer Hessen verliehen. Von 2005 bis 2011 war sie als leitende Ärztin der Guttempler Fachkliniken Mahlertshof in Burghaun und Fachklinik Schloss Mackenzell tätig.

"Frau Dr. Hilliard kennt das Klinikum Fulda seit über 20 Jahren aus verschiedenen Perspektiven. Sie genießt großes Vertrauen ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und bei den Kolleginnen und Kollegen", so Menzel. Seit 2011 ist Dr. Hilliard zunächst geschäftsführende und seit 2013 als leitende Oberärztin in der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Klinikums Fulda tätig. Unter anderem war sie maßgeblich daran beteiligt, eine offene Station für qualifizierte Entgiftungen für alkohol-, medikamenten- und drogenabhängige Patientinnen und Patienten aufzubauen.

Die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie bietet seit ihrer Eröffnung im Jahre 1991 für die Bürgerinnen und Bürger der Region Fulda eine umfassende und differenzierte Versorgung mit psychiatrischen, psychotherapeutischen und soziotherapeutischen Behandlungsangeboten. Sie gliedert sich in einen stationären, teilstationären sowie ambulanten Bereich: Die Klinik zählt heute mit fast 100 Betten, siebzehn Plätzen in der psychiatrischen Tagesklinik sowie 700 Patienten in der psychiatrischen Institutsambulanz zu einer der größten Einrichtungen der psychiatrischen Medizin in Osthessen. Die psychiatrische Versorgung in der Region ist derzeit durchaus angespannt. Der Fachkräftemangel und fehlende poststationäre Versorgungmöglichkeiten verschärfen die Situation zusätzlich. Auch die deutlich zunehmende rechtliche und ökonomische Regulierung der Psychiatrie erschwert die Arbeit zunehmend. Das Klinikum Fulda stellt die mit Abstand größte Psychiatrische Fachabteilung der Region und bietet ein sehr breites Angebot an spezialisierten Leitungen.

Der stationäre Bereich

Der stationäre Bereich der Klinik gliedert sich in sechs Stationen mit verschiedenen Schwerpunkten: Auf der beschützenden Akut-Station 1 Ost werden überwiegend Patientinnen und Patienten mit psychischen Störungen behandelt, die als akut selbst- oder fremdgefährdend eingeschätzt werden. Die Station 1 Nord behandelt Patientinnen und Patienten mit seelischen Erkrankungen im höheren Lebensalter, die z.B. an Depressionen, Demenz oder Anpassungsstörungen leiden. Die Station 2 Ost für Abhängigkeitserkrankungen bietet ein Therapieprogramm zur Integrierten Qualifizierten Akutbehandlung bei Alkohol- und Medikamentenproblemen (TIQAAM) sowie Entzugsbehandlung bei Alkohol- und Medikamentenabhängigkeit und bei Drogenabhängigkeit. Die Station 2 Nord hat 16 Therapieplätze für Patientinnen und Patienten mit psychotischen Störungen. Patientinnen und Patienten mit sog. "Affektiven Störungen" (Depressive Erkrankungen, insbesondere rezidivierende oder chronische Form, bipolare affektive Störung) werden auf der Station 3 Ost behandelt. Die Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT) zur Behandlung von Persönlichkeitsstörungen erfolgt auf der Station 3 Nord.

Der teilstationäre Bereich

Die Tagesklinik ist eine teilstationäre Einrichtung, die ein Bindeglied zwischen ambulanter und vollstationärer psychiatrischer Behandlung darstellt. Die Patienten kommen jeweils von Montag bis Freitag von 08.00 – 16.00 Uhr in die Tagesklinik und leben ansonsten weiter zu Hause. Ihre sozialen Bezüge bleiben damit erhalten und können verstärkt in die Behandlung einbezogen werden. Insofern ist die Tagesklinik eine sozialpsychiatrische und gemeindenah orientierte Einrichtung und somit wichtiger Bestandteil des psychosozialen Netzes. Aus diesem Grund wird auf eine enge Kooperation mit den verschiedensten sozialpsychiatrischen Institutionen der Region besonderen Wert gelegt.

Der ambulante Bereich

Für Notfälle steht rund um die Uhr ein ärztlicher Bereitschaftsdienst zur Verfügung. Zudem verfügt die Klinik über eine sog. Psychiatrische Institutsambulanz, in der verschiedene Spezialsprechstunden und Therapieangebote ambulant angeboten werden, wie z.B. "Gedächtnisspechstunde" und die "Suchtsprechstunde".

Prof. Dr. med. Tilo Kircher von der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, ...

Das Team

Die therapeutische Arbeit mit den Patientinnen und Patienten und ihren Angehörigen wird unter der Leitung von Dr. Hilliard von einem multiprofessionellen Team geleistet. Es besteht unter anderem aus Ärztinnen und Ärzten, Pflegekräften, Psychologinnen und Psychologen, einer Psychologisch-technischen Assistentin, sowie hochqualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Sozialdienst, in der Ergotherapie, der Musiktherapie, der Bewegungstherapie und in der tiergestützten Therapie. Sozialarbeitern/Sozialpädagogen, Ergotherapeuten, Bewegungstherapeuten, Musiktherapeuten. Dadurch erhalten die Patientinnen und Patienten ein auf den individuellen Krankheitsverlauf angepasstes Therapiekonzept sowie Unterstützung bei der Wiedereingliederung am Arbeitsplatz und Kontakte mit Ämtern, Behörden, Heimen, Selbsthilfegruppen, Beratungsstellen und anderen Einrichtungen.

In ihren Schlussworten dankte Dr. Hilliard dem Vorstand sowie ihrem Team für die sehr gute Atmosphäre am Klinikum, die stets "kollegial, freundlich und loyal" sei, so die Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie. Dr. Hilliard weiter: "Ich möchte die Versorgung für die Menschen mit seelischen Leiden in der Region gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen der ambulanten Versorgung sowie der am Klinikum Fulda und in der Niederlassung Tätigen nachhaltig weiter ausbauen, um den betroffenen Patientinnen und Patienten in noch besser abgestimmten Versorgungsprozessen helfen zu können". Die Rolle des psychiatrischen Patienten habe sich zudem im Laufe der Zeit gewandelt: Die Patienten werden heute in die Entscheidungen ihrer individuellen Therapie stärker mit eingebunden; sollen aber auch selbstbestimmter und aktiver bei der Genesung mitwirken. Auch sind sie in ihren Rechten gestärkt worden, "und das ist gut so", betont Hilliard. (ci)+++


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