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Den Windpark Rosskopf bei Flörsbachtal im Main-Kinzig-Kreis (hier während der Bauphase) hat die juwi-Gruppe errichtet. Die sechs Anlagen vom Typ General Electric 2.75 produzieren jährlich Strom für 14.000 Haushalte - Foto: juwi

REGION NABU und Vogelschützer sind alarmiert

Windkraftanlagen auf 250 ha im Gieseler Wald? - Firma juwi prüft Bedingungen

13.05.22 - Unter dem Stichwort "Windenergie im Wald" wirbt die Firma juwi aus Wörrstadt (Rheinland-Pfalz) auf ihrer Website mit der Aussage: "Kein anderes Unternehmen hat so viele Windenergieprojekte erfolgreich auf forstwirtschaftlichen Flächen umgesetzt wie juwi – inzwischen haben wir mehr als 330 Anlagen im Wald realisiert." Und das wollen die Windrad-Projektierer jetzt wohl auch im Gieseler Forst umsetzen. Jedenfalls hat sich juwi erfolgreich auf eine entsprechende Ausschreibung von Hessen-Forst beworben und das rund 250 Hektar große Gebiet zwischen Kleinlüder und Oberrode bereits sondiert. Obwohl sich die Genehmigung eines Windparks wohl noch über vier Jahre hinziehen würde, sind Naturschützer schon jetzt alarmiert.

Windpark Roßkopf nach Abschluss aller Bauarbeiten

Das von Hessen-Forst ausgewiesene Gebiet im Staatswald gehört zu den zwei Prozent Landesfläche, die die hessische Landesregierung für regenerative Energien wie die Windkraft vorgesehen hat, um die Energiewende in Hessen umzusetzen. Die Firma juwi, die den Zuschlag bekommen hat, konnte das Gelände bereits in Augenschein nehmen und verfügt mit der Planung und Errichtung von bundesweit 1.100 Windenergie-Anlagen über reichlich Erfahrung bei solchen Genehmigungsverfahren. Zunächst werden zahlreiche externe Gutachten beauftragt, die unter anderem so genannte avifaunistische Erhebungen durchführen. Dabei werden sowohl Flugrouten, als auch Nahrungsflächen windkraftsensibler Arten aufgenommen, allein diese Verfahren dauern bis zu einem Jahr, erklärt auf O|N-Anfrage juwi-Pressesprecher Felix Wächter. Er räumt auch gleich mit der Vorstellung auf, es stünden jetzt Waldrodungen auf den kompletten 250 ha bevor: "Das ist definitiv ausgeschlossen. Pro Anlage werden ungefähr 0,8 bis 1 Hektar Forst dauerhaft baumfrei bleiben. Alle in Anspruch genommenen Flächen werden mindestens in gleichem Umfang wieder mit standortgerechten Gehölzen aufgeforstet."

Der Gieseler Forst ist eines der größten zusammenhängende Waldgebiete Hessens ...Fotos: O|N-Archivbilder (2)

Um zum jetzigen Zeitpunkt schon genauere Angaben über die Anzahl, Bauart und den Standort der Anlagen machen zu können, sei es noch viel zu früh, sagt Wächter, der von einer Realisierung nicht vor 2026 ausgeht. Die Prototypen der Windräder, die dort zum Einsatz kämen, seien noch in der Entwicklung. Wichtiger Standard sei, dass während der kompletten Planungs- und Genehmigungsphase die Anrainer-Kommunen eng einbezogen und in Infoveranstaltungen transparent unterrichtet würden.  

Massive Einwände von Naturschützern

Trotz dieser Erklärungen der Windparkentwickler haben Naturschützer vom NABU und der Hessischen Gesellschaft für Ornithologe und Naturschutz (HGON) bereits ihre massiven Bedenken gegen die Errichtung eines Windparks im Gieseler Forst formuliert und lehnen generell jeden Eingriff in zusammenhängende Waldgebiete ab. In dem von Hessen-Forst ausgewiesenen Gebiet seien nachweislich mehrere seltene Fledermausarten heimisch, die als unbedingt schützenswert klassifiziert seien. (Carla Ihle-Becker)+++https://www.youtube-nocookie.com/embed/qumHkJLnFfQ


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